„Die Freude spüren, etwas Großartiges zu schaffen“ – Interview mit Christine Schneider, Mittelfeldspielerin der TSG 1899 Hoffenheim

Christine Schneider mit Cheftrainer Jürgen Ehrmann. © Max Grün

Vor dem Duell mit FC Bayern München

Zwei Punkte Vorsprung hat Hoffenheim zwei Spieltage vor dem Saisonende auf die Abstiegsplätze. Den Klassenerhalt hat die Mannschaft selbst in der Hand. Im Interview spricht Christine Schneider über ihre Wünsche im Saisonendspurt, Endspiele und das Duell mit Bayern München am Sonntag, 1. Juni, 14 Uhr im Sportpark Aschheim.

Hallo Tine, die Niederlage gegen Frankfurt war keine Überraschung, dennoch wart ihr nach guten 20 Minuten zu Beginn mit eurer Leistung nicht mehr voll zufrieden. Was lief nicht mehr so gut oder war Frankfurt einfach zu stark?

Christine Schneider: „Einerseits ist es uns nach dem guten Beginn nicht mehr gelungen, Frankfurt von unserem Tor fern zuhalten und eigene Akzente zu setzten. Andererseits müssen wir auch anerkennen, dass der Druck der Frankfurterinnen immer größer wurde und wir uns schwer getan haben, diesen klasse Einzelspielerinnen etwas entgegen zu setzten.“

Überraschenderweise hat Cloppenburg in Potsdam einen Punkt geholt. Denkst du, das Ergebnis hat Euer Spiel beeinflusst?

Schneider:
„Das weiß ich nicht. Für mich hat das Ergebnis keine Rolle gespielt. Wir waren Frankfurt an diesem Tag einfach nicht gewachsen. Wir müssen ohnehin auf uns schauen. Wir haben den Klassenerhalt trotz des überraschenden Punktgewinns unseres Konkurrenten in unserer Hand. Diese Ausgangslage müssen wir zu unserem Vorteil nutzen.“

Am Wochenende geht es für dich und das Team nach München. Motivieren dich die Gedanken an das Hinspiel?

Schneider: „Mich motiviert vielmehr unsere gute Ausgangslage. Ein Sieg in München würde einen riesen Schritt in Richtung Klassenerhalt bedeuten. Aber natürlich tut es gut, zu wissen, gegen die Bayern schon einmal gepunktet zu haben.“

Auswärts habt ihr weniger Punkte geholt als zuhause. Was stimmt dich für Sonntag zuversichtlich?

Schneider: „Das stimmt. Und deshalb gibt es keinen besseren Zeitpunkt, auch mal auswärts Grund zum Feiern zu haben und Punkte zu holen.“

Am Saisonende der letzten Saison hattet ihr großen Druck, nun auch wieder. Ihr kennt euch also damit aus – inwieweit ist das im Kampf um den Klassenerhalt ein Vorteil?

Schneider: „In den letzten beiden Spielen muss vor allem das Ergebnis passen. Es geht nicht mehr darum, schön zu spielen, oder irgendjemanden zu begeistern. Wir brauchen Punkte für den Klassenerhalt. Das ist alles, was zählt. Es ist mit Sicherheit kein Nachteil, schon einmal ein „Endspiel“ gespielt zu haben. Wir müssen wieder die Freude spüren, etwas Großartiges wie den Klassenerhalt zu schaffen und dürfen keine Angst davor haben, dass etwas schief gehen könnte.“

Ihr hattet in den letzten beiden Spielen Pech, seid jeweils mit einem Eigentor ins Hintertreffen geraten. Wie baut man den „Pechvogel“ wieder auf, wie die Mannschaft sich selbst?

Schneider: „Wir möchten der Spielerin das Gefühl vermitteln, dass wir weiterhin alle an sie glauben, ihr vertrauen und sie ein wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft ist. Und wer weiß”¦ vielleicht schießt sie ja in dieser Saison noch einmal das Siegtor auf der richtigen Seite. Für die Mannschaft ist es im Grunde ein Gegentor wie jedes andere. Man gerät in Rückstand, muss sich kurz sammeln und dann auf den Ausgleich drängen. Aber wir haben in dieser Saison gezeigt, dass wir mit Rückständen gut umgehen können.“

Es sind noch zwei Spiele bis zum Saisonende – was wünscht du dir bis dahin und wie sehen deine Pläne für die Sommerpause aus?

Schneider:
„Was ich mir wünsche, liegt auf der Hand. Die Mannschaft und ich möchten auch in der kommenden Saison in der 1. Bundesliga spielen. Aber das Leben ist kein Wunschkonzert, wir haben zwei Spieltage vor dem Saisonende zwei Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze. Es liegt an uns, was wir daraus machen. In der Sommerpause lege ich die Füße hoch und mache keinen Finger krumm. Je kürzer die Pause, umso mehr muss man sie genießen.“

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