Aktions- und Informel-Malerei – „Die Form der Freiheit. Internationale Abstraktion nach 1945“, eine Ausstellung im Museum Barberini

Ein Blick in die Ausstellung "Die Form der Freiheit" im Museum Barberini" in Potsdam. © Foto/BU: Stefan Pribnow, Aufnahme: Potsdam, 27.7.2022

Potsdam, Deutschland (Weltexpress). Seit dem 4. Juni 2022 und voraussichtlich noch bis 25. September 2022 läuft im Museum Barberini in Potsdam die Ausstellung „Die Form der Freiheit. Internationale Abstraktion nach 1945“.

Sie würde „den beiden wichtigsten Strömungen der Abstraktion nach Ende des Zweiten Weltkriegs“ gewidmet sein, heißt es in einer Museum-Barberini-Pressemitteilung vom 11.5.2022: „dem Abstrakten Expressionismus in den USA und der informellen Malerei in Westeuropa. Als erste Ausstellung erkundet Die Form der Freiheit diesen transatlantischen Dialog der Kunst von Mitte der 1940er Jahre bis zum Ende des Kalten Krieges“, heißt es weiter und wir wissen, daß so getan wird, als sei damit die Zeit ab dem 2. Mai 1989 gemeint, als erstmals Ungarn Grenzanlagen abbauten. Das wurde am 27. Juni 1989 sogar in Szene gesetzt. Doch Kenner wissen, daß danach noch immer der Schießbefehl galt und in Wahrheit die alten Grenzanlagen abgebaut wurden. Erst das angebliche Paneuropäische Picknick am 19. August 1989 bei Sopron durch ungarische Oppositionelle löste etwas aus, daß nicht mehr aufzuhalten war. Es gelang die erste Massenflucht von Deutschen aus der DDR in über Ungarn in einen anderen deutschen Staat, genauer: nach Österreich.

Doch der Kalte Krieg hörte nie auf. Die VSA mit dem VK im Beiboot und ihren Vasallenstaaten dehnten sich mit ihrem Kriegsbündnis Atlantikpakt immer weiter nach Osten aus und zwar in fünf Phasen. Darüber hinaus wurde ein faschistischer Putsch im Februar 2014 in der Ukraine finanziert sowie der Angriffs- und Stellvertreterkrieg gegen die Volksrepubliken Donezk und Lugansk mit Besatzung großer Staatsgebiete nach der Invasion. Dieser Krieg droht seit Ende Februar 2022 zu eskalieren. Zudem droht eine weitere Erweiterung des Kriegsbündnisses Atlantikpakt zur Umklammerung der Russländischen Föderation.

Doch die Barbaren aus VSA, VK und Vasallenstaaten sind nicht das Thema im Museum Barberini, sondern die „rund 100 Arbeiten von über 50 Künstlerinnen und Künstlern, darunter Sam Francis, Helen Frankenthaler, K. O. Götz, Georges Mathieu, Lee Krasner, Ernst Wilhelm Nay, Mark Rothko, Jackson Pollock, Judit Reigl und Clyfford Still. Die Leihgaben kommen aus mehr als 30 internationalen Museen und Privatsammlungen, darunter der Kunstpalast Düsseldorf, die Tate Modern in London, das Museo nacional Thyssen-Bornemisza in Madrid, das Metropolitan Museum of Art und das Whitney Museum of American Art in New York, das Centre Pompidou in Paris, die Peggy Guggenheim Collection in Venedig sowie die National Galley of Art in Washington, D.C.
Nach der ersten Station in Potsdam wird die Ausstellung an der Albertina modern in Wien sowie dem Munchmuseet in Oslo zu sehen sein. Ausgangspunkt für die Schau im Museum Barberini ist die Sammlung Hasso Plattner, die bedeutende Arbeiten von Norman Bluhm, Sam Francis und Joan Mitchell umfasst.“

Dafür sollte man sich zwischen einem Frühstück in der Stadt der Schlösser und Parks sowie Kaffee und Kuchen vorm Pavillon des Cafés Barberini im Museumshof mit Blick über die Alte Fahrt auf die Freundschaftsinsel Zeit nehmen. Anschließend ein Spaziergang über die Insel, die zwischen zwei Armen der Havel liegt und ab in ein schönes Restaurant mit guten Getränken und Speisen. Das wären Inhalte der Freiheit und also Leben.

Abschließende Empfehlung: Für einen ausführlichen Rundgang durch diese Ausstellung des Museums Barberini darf man ein Smartphone mit Kopfhörer mitbringen und dem Audio-Führer zuzuhören. Sachdienliche Hinweise werden unbedarften Besuchern gegeben und das ist gut so.

Mehr noch: Das ist besser als das übliche Blabla von üblen Besuchern hören zu müssen, die nicht schweigen können, sondern schwätzen müssen, worüber sie nicht reden können. Gönnen Sie sich zudem eine gute Führung.

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