Die fetten Jahre sind vorbei – Gedanken zu Gegenwart und Zukunft des Reisejournalismus

Wayne auf der Suche nach Wasser.

Antalya-Alanya (Weltexpress) – Die Gegenwart des Reisejournalismus in deutschen Landen sieht – gelinde gesagt – nicht gut aus. In die Jahre gekommene Kollegen, denen wir noch immer begegnen – warum eigentlich? – mimen den Märchenonkel, geben Anekdoten zum besten, tragen Geschichten vor, die Geschichte sind. Von früher berichten sie, von goldenen Zeiten, Milch und Honig, vom Pura Vida. Mit dem prallen Leben hat die graue Wirklichkeit wenig zu tun. Die fetten Jahre sind vorbei. Wer sich noch am Markt hält, der fährt Renditen ein, die denen im Einzelhandel, bei Tante Emma um die Ecke gleichen. Dabei schwärmen sie von Umsätzen, Marktanteilen und mehr, doch nie vom Profit, der nicht abfallen mag vom Dörrobstbaum. Und das gilt für alle Beteiligten, nicht nur für Reisejournalisten. Die Erkenntnis geht um, daß es so nicht weiter geht. Doch nur, wer das verstanden hat und erklären kann, warum es so gekommen ist, der wird in der Lage und womöglich auch willens sein, sich zu verändern. Richtig, es geht um eine der vorzüglichsten Eigenschaften des Menschen: es geht um Anpassung an die Umstände, gegen die Aufstände in Form des Stammtischlamentierens und Verbandsresolutionierens wie ein schlechter Witz wirken.

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