Frankfurt am Main, Deutschland (Weltexpress). Wer hat, der kann, und wer darf, der will aus der Not eine Tugend machen. Dazu gehören Verantwortliche der AS Tallink Grupp mit Sitz in Tallin, Estland. Die im Transport und Tourismus tätige Aktiongesellschaft ist der führende Dienstleister für Passagier- und Gütertransport im nördlichen Raum der Ostsee. 14 Schiffe verkehren dort unter den Marken Tallink und Silja Line auf sieben verschiedenen Routen.
Auch im Norden Europas geht das Wuhan-Virus um. Regierungen reagierten darauf mit Reisebeschränkungen. Und die AS Tallink Grupp reagiert darauf, indem sie beispielsweise Restaurationsarbeiten am Tallink Siljas Schiff Silja Serenade in der Naantali Schiffwerft im finnischen Naantali nahe Turku vorzieht. Laut Pressemitteilung von Tallink Silja GmbH, einer Tochter der AS Tallink Grupp, ware „die technischen Arbeiten … ursprünglich für den Herbst geplant. Sie werden nun aber kurzfristig bereits jetzt gemacht, da das Schiff momentan sowieso im Hafen liegt und darauf wartet, den Passagierverkehr zwischen Finnland und Schweden nach dem Ende des deklarierten Notstands in Finnland wieder aufzunehmen.“
Die Silja Serenade wurde 1990 auf der Masa-Werft im finnischen Turku gebauut. Heute ist das die Werft Meyer Turku. Heimathafen der Fähre ist Mariehamn und eingesetzt wird das Schiff, das eine Länge über alles von 203,03 m bei einer Breite von 31,50 m und einem Tiefgang von maximal 7,10 m aufweist, auf der Route Helsinki–Mariehamn–Stockholm. Mit den vier Wärtsilä-Vasa-Dieselmotoren schafft das Schiff 23 Knoten. Für eine Fähre ungewöhnlich bietet die Silja Serenade eine durchgehende Promenade über die komplette Schiffslänge. Dadurch konnte die Anzahl der Kabinen mit mit Fenster fast verdoppelt werden. Nur bieten nicht alle Fenster Seeblick.
Zwischen dem 20. und 30. April 2020 würden „reguläre Instandhaltungsarbeiten am Schiffsrumpf durchgeführt, daneben einige Rohrleitungen ersetzt und Arbeiten an der Elektronik durchgeführt“. An allen Schiffen müssten „mindestens zweimal in fünf Jahren Inspektionen am Schiffsrumpf sowie technische Wartungsarbeiten“ durchgeführt werden. Nun ist es ein paar Monate früher der Fall.
„Da einige unserer Schiffe in der momentanen Krisensituation den Betrieb temporär eingestellt haben und im Hafen liegen, nutzen wir den Stillstand, um ursprünglich für später geplante Wartungsarbeiten bereits jetzt durchzuführen und den Leerlauf somit bestmöglich zu nutzen. Wir sind unseren Partnern bei BLRT, die die Arbeiten in der Turku Repair Werft durchführen, sehr dankbar für ihre Flexibilität. Da wir kurzfristig einen Platz für die Wartungen bekommen haben, können wir die notwendigen Arbeiten durchführen, bevor die Reisebeschränkungen hoffentlich bald gelockert werden und unsere Schiffe wieder auf ihren regulären Routen verkehren können“, freut sich Kapitän Tarvi-Carlos Tuulik, Head of Ship Management bei der Tallink Grupp.“
Wir freuen uns auch, denn wir gehen bald an Bord des einen oder anderen Schiffes der AS Tallink Grupp, um zu berichten.