Zu Spielbeginn gab es für die Berliner Fans eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute Nachricht war, dass der während der Woche im Training verletzte Goalie Rob Zepp spielen konnte. Die schlechte, dass die Gäste sich aufgrund eines Staus auf der glatten Autobahn verspäteten, so dass das Spiel erst mit 50-minütiger Verspätung gestartet wurde.
Wolfsburger gedanklich noch im Stau
Kurz vor Spielbeginn wurde Sven Felski für seine 200 Tore und 300 Vorlagen in 784 Partien geehrt. Nach der Ehrung gingen die Feierlichkeiten nahtlos weiter, denn die Berliner erzielten bereits nach 87 Sekunden den Führungstreffer. Einen Schlagschuss von Felski knapp hinter der blauen Linie kann der Wolfsburger Torwart Reimer nur nach vorne abprallen lassen, wo Andy Roach bereitsteht und zum 1:0 (2.) abstaubt. Die Eisbären blieben weiterhin bestimmend und erspielten sich weitere Möglichkeiten. Bei einem schnellen Gegenzug der Berliner fiel folglich das verdiente 2:0 (9.). Auf der rechten Seite im gegnerischen Drittel passt Andre Rankel mit gutem Auge auf den links mitgelaufenen Chris Hahn, der den Puck unter die Latte einnetzte. Zwar zeigten sich die Grizzlys im ersten Drittel vereinzelt im Drittel der Eisbären, jedoch ohne sich klare Chancen zu erspielen.
Die Gäste werden stärker
Das sollte sich im Mitteldrittel ändern. Die Gäste kamen stärker aus der Kabine und zeigten nun mehr Einsatz. Die Grizzlys erspielten sich mehrere gute Einschussmöglichkeiten. Sie scheiterten jedoch regelmäßig an Rob Zepp, der an diesem Abend ein starker Rückhalt für seine Mannschaft war. Zwar gab es nun Chancen auf beiden Seiten, hochklassig war die Partie dennoch nicht. Das 3:0 (36.) fiel im Anschluss an eine Überzahl der Wolfsburger. Der von der Strafbank kommende Constantin Braun erkämpft den Puck. In Folge dessen bekommt T.J. Mulock die Scheibe, läuft mit Jeff Friesen, mit dem er einen Doppelpass spielt, allein aufs Tor zu und lässt dem Torwart beim Abschluss keine Chance. Mit diesem Ergebnis ging die Begegnung in die Drittelpause.
Aufholjagt der Grizzlys kommt zu spät
Zu Beginn des Schlussdrittel müssen die Eisbären nach Strafen gegen Regehr und Degon in doppelter Unterzahl spielen. Dies wird prompt bestraft. Laliberte trifft in einer unübersichtlicher Situation aus kurzer Entfernung zum 1:3 (42.). Die Grizzlys kamen zu Beginn wieder besser aus der Kabine, konnten jedoch nicht weiter verkürzen und mussten das 4:1 (48.) der Berliner hinnehmen. Nach einem Abpraller des Wolfsburger Goalies war T.J. Mulock zum zweiten mal zur Stelle. Nach diesem Treffer war für die meisten die Partie gedanklich schon gelaufen. Zu früh gefreut. Bei einem Bully im Eisbärendrittel schnappt sich Mike Green die Scheibe, geht auf Zepp zu und schießt abgeklärt zum 4:2 (56.). Eine Minute vor dem Ende mussten die Eisbären noch eine Überzahlsituation des Gegners überstehen. Die Gäste setzten nun alles auf eine Karte und nahmen den Torwart zugunsten eines sechsten Feldspielers raus. Nach einer weiteren Strafe gegen die Berliner gelang den Wolfsburgern im Spiel 6 gegen 3 der Anschlusstreffer zum 4:3 (60.). Torschütze war wiederum Green. Spannend wurde es dennoch nicht mehr, denn der Treffer fiel erst drei Sekunden vor der Schlusssirene.
Die Eisbären Berlin schlagen die anfangs harmlosen Wolfsburger. Damit baut der Spitzenreiter den Vorsprung in der Tabelle auf elf Punkte aus. Am kommenden Sonntag geht es für die Eisbären zum Schlusslicht Hamburg Freezers.