Die Deindustrialisierung der BRD wird weiter zunehmen

Industrie. Quelle: Pixabay, Foto: Claudia Peters

Frankfurt am Main, Deutschland (Weltexpress). Viele Bürger im BRD abgekürzten Staat dürften dieser Tage erstaunt über zwei anscheinend widersprüchliche Meldungen sein. Die eine lautet, daß die BRD nun die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt sei und den Inselstaat mit der parlamentarischen Monarchie mit deutschem Namen Japan überholt habe. Hurra?

Das Gegenteil ist der Fall. Japan ist hinter die BRD zurückgefallen. Der Grund ist einfach. Der Yen ist schwach. Wenn man die Volkswirtschaft der Inseln im Pazifik in Dollar berechnet, dann liegt diese hinter der Volkswirtschaft der BRD. Nominell schrumpfe das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Japans 2023 laut Internationale Währungsfonds um 0,2 Prozent, während das BIP der BRD nominell um 8,5 Prozent wachse. Kenner und Kritiker wissen jedoch, daß die Daten inflationsbereinigt werden müssen. Dann sieht das alles auf einmal anders aus.

Japan wächst im Gegensatz zur BRD, die mehr oder weniger auf der Stelle zu treten scheint, aber in Wahrheit in einer Rezession steckt. Daß diese Wahrheit die Verdummten dieser Erde nicht wahrhaben wollen, das ist zwar wahr, aber nur insofern von Bedeutung, als daß diejenigen unter den Verdummten, die zur Urne schreiten, um ihr Kreuz zu machen, unterm Strich genau jene wählen, welche alle in der BRD immer weiter runterregieren und vor allem für die Deindustrialisierung die Schuld tragen. In den Fachmedien ist darüber schon länger zu hören und zu lesen.

Axel Höpner, Theresa Rauffmann und Isabelle Wermke teilen in „Handelsblatt“ (14.11.2023) unter der Überschrift „Deindustrialisierung – ‚Vertrauen in Standort Deutschland ist erschüttert’“ mit, daß „laut einer aktuellen Studie der Beratungsgesellschaft Deloitte und des Industrieverbands BDI … 59 Prozent der Unternehmen Energiesicherheit und -kosten als wichtigsten Grund für Investitionen im Ausland“ sehen würden. „Jede dritte Firma plane oder erwäge, Teile der Wertschöpfung zu verlagern. 100 Unternehmen hat Deloitte befragt, der Großteil mit einem Umsatz von mehr als 50 Millionen Euro – es geht also nicht nur um kleine und mittlere Unternehmen (KMU).“

Langsam, aber sicher kehren mehr und mehr Damen und Herren der Großindustrie und der Hochfinanz der BRD als Standort den Rücken zu. Die jedoch sprechen und schreiben davon, aus der BRD aufgrund von (geo-)politischen Entscheidung von Christen und Sozen, Olivgrünen und Besserverdienenden der üblichen Einheitsparteien regelrecht herausgeworfen worden zu sein. Daß das nicht nur Energiekosten betrifft, sondern auch Lohnkosten und Lohnnebenkosten, Bürokratie und Regulierung, Infrastruktur und Qualifikation, das wissen Kenner und Kritiker. Wie auch immer: weg ist weg. Und wer einmal weg ist, der kommt in der Regel nicht (so schnell) zurück.

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