DFB-Pokal-Finale oder Der (Fußball-)Gott in Berlin – Borussia Dortmund besiegt Eintracht Frankfurt mit 2:1 – VfL Wolfsburg gewinnt 2:1 gegen SC Sand

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BVB 09 Borussia Dortmund steht auf einer Fahne in Schwarz auf Gelb. Quelle: Pixabay

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Alle zwei Jahre ist evangelischer Kirchentag und jedes Jahr ist DFB-Pokalfinale. Beide Ereignisse trafen in Berlin aufeinander. Die Mystik des Fußballgottes gesellte sich zu den kirchlichen Veranstaltungen in Berlin. „Du siehst mich“, unter diesem Motto sollen sich etwa 200.000 Teilnehmer in Berlin eingefunden haben. Nicht ganz so viele „Gläubige“ des Fußballgottes werden sich nach Berlin begeben haben. Das Olympiastadion war ausverkauft und wer keine Eintrittskarte erwerben konnte, für den blieb die Möglichkeit zum Public Viewing.

Eine Tageskarte zum Besuch von Veranstaltungen des Kirchentages kostete 33 EUR. Dieser Betrag dürfte nicht annähernd für einen Platz in der allerletzten Reihe, Kurve Oberrang, im Berliner Olympiastadion gereicht haben. Gott oder Mammon, für Fußballanhänger von Bundesligisten ist das selten ein Widerspruch. „Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird einem anhangen und den anderen verachten. Ihr könnet nicht Gott dienen und dem Mammon.“ Matthäus 6 Vers 24.

Das Spiel begann im Nebel. Wie kam das Zeug überhaupt in das Stadion? Im TV übertrugen die ARD und SKY. Der ehemalige RIAS-Schülerreporter Steffen Simon kommentierte frei empfangbar. Den RIAS gibt es nicht mehr, Simon setzt sich leider immer noch hinter das Mikrophon. Fritz von Thurn und Taxis begleitete die Zuschauer im Pay-TV, es kam auf das Selbe raus. Zum Glück gab es – bei den Leistungen der Live-Kommentatoren – keine Verlängerung. Borussia Dortmund, seit 2014 ununterbrochen Finalteilnehmer, bekam diesmal nicht nur die Silbermedaille, endlich, beim vierten Anlauf wurde der Pokal geholt.

Der Frankfurter Eintracht blieb der fünfte Pokal-Titel verwehrt. 2006 standen sie zuletzt in einem Finale, unterlagen dem FC Bayern mit 0:1. Elf Jahre später verloren sie, erneut nach großem Kampf, mit 1:2. Dortmund ging früh in Führung und es sah nach einer klaren Angelegenheit für den Favoriten aus. Kompliment an die Eintracht, die sich in das Spiel zurückkämpfte und den Ausgleich erzielte. Der Halbzeitstand von 1:1 ließ die Eintracht und ihre Anhänger weiter hoffen.

In der Halbzeitpause hatten beide Fan-Kurven zu leiden. Der DFB verabreichte eine Halbzeitshow. Helene Fischer trat auf, begleitet von einem gellenden Pfeifkonzert. Auf SKY lief nach drei Minuten Fischer-Gesang Werbung, welch Wohltat in diesem Augenblick. Die ARD blieb drauf, regelte aber das Pfeifen runter.

Das Spiel entschied ein Elfmeter, den Pierre-Emerick Aubameyang verwandelte. Frankfurts Torwart hatte gefoult und bekam dafür die gelbe Karte gezeigt. Der Sieg für Dortmund geht in Ordnung. Sie hatten die besseren Einzelkönner. Die Einwechselung des personifizierten Frankfurter Fußballgottes Alexander Meier nutzte nichts mehr. Der Joker stach nicht.

Bereits am Samstagnachmittag wurde in Köln der Pokal-Titel bei den Frauen ausgespielt. Hier setzte sich der VfL Wolfsburg gegen den SC Sand mit 2:1 durch. Da die Herrenmannschaft den Klassenerhalt in der 1. Bundesliga noch nicht gesichert hat wird gleich in Köln gefeiert. In Wolfsburg will angeblich niemand feiern. Der Fußballgott ist zweifelsfrei ein Mann.

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