Weiterhin betonte Westerwelle, dass die türkisch-europäischen Beziehungen sich wirtschaftlich, kulturell, wissenschaftlich und politisch vertiefen sollten. Es sollte auch nicht bei rein politischen Beziehungen bleiben, wie die deutsch-türkische Universität, die in Istanbul gegründet wird, bereits zeige.
Guido Westerwelle besuchte noch den griechisch-orthodoxen Patriarchen Bartholomäus I. der in Istanbul, für den er sich eine halbe Stunde Zeit nahm. Während einer anschließenden Pressekonferenz fragte ein Journalist: „Ich bin jetzt 31 Jahre alt und würde gerne wissen, ob ich es noch erleben werde, dass die Türkei Vollmitglied der Europäischen Union wird“. Darauf antwortete Westerwelle, dass ein 31-Jähriger auf jeden Fall optimistisch sein müsse.
Am heutigen Samstag beendete Westerwelle seinen dreitätigen Aufenthalt in der Türkei, indem er nach Saudi-Arabien weiter reiste.
Westerwelle setzt sich in den eigenen Reihen im Streit um eine EU-Mitgliedschaft der Türkei gegen die anhaltende Kritik der CSU zur Wehr und fordert eine engere Anbindung der Türkei an die EU. Allerdings sei auf beiden Seiten „noch eine Menge Arbeit zu leisten“. Bereits am ersten Tag seines Türkei-Besuches provozierte er einen neuen Koalitionsstreit, als er bei einem Treffen mit Ministerpräsident Erdogan und Außenminister Davutoglu in Ankara für eine strategische Partnerschaft Deutschlands mit der Türkei warb und faire Verhandlungen zum EU-Beitritt des Landes forderte. Die CSU forderte Westerwelle auf, keine Versprechungen für einen möglichen EU-Beitritt zu machen. Die FDP nannte die CSU daraufhin unerträglich.