Beim Komplex „Wie steht es um das Wissen der Bevölkerung über ihren Energieverbrauch?“, stellte sich heraus, daß nur 8 Prozent der Deutschen über einen intelligenten Stromzähler verfügen, einen Smart Meter, – wir übrigens auch nicht. Immerhin 29 Prozent kontrollieren ihren Stromzählerstand mehrmals im Jahre, etwa 34 Prozent informieren sich regelmäßig, ob und sie sie Energie sparen können und leicht mehr als die Hälfte nur kennen ihren Jahresstromverbrauch (54 %).
Auf die Frage: „Wie wichtig sind Ihnen folgende Kriterien beim Kauf eines Haushaltsgeräts gegenüber dem Kauf eines Leuchtmittels, was also die Kriterien beim Kauf abfragt, antworteten in Hinsicht auf das Gerät 65 Prozent ’die geprüfte Sicherheit`, 54 Prozent den Energieverbrauch, (nur) 47 Prozent die Bedienbarkeit – kein Wunder, daß diese von Männern konstruierten Geräte meist so bedienungsunfreundlich sind – , auch nur 16 Prozent den Markennamen und für gar nur 14 Prozent ist das Design kaufentscheidend. Dagegen ist beim Kauf des Leuchtmittels für 63 Prozent der Energieverbrauch wesentlich, 55 Prozent interessiert die Lichtqualität, dicht gefolgt mit 54 von der Lebensdauer, interessanterweise nur 37 Prozent der Preis – Sparlampen sind so teuer, sagen doch so viele – , 14 Prozent die Dimmbarkeit, die übrigens die gleichen Kosten verursacht wie strahlendes Licht, und nur 11 Prozent ist die Marke wichtig.
Bei der Fragestellung: „Was glauben Sie: Wie viel Energie kann ein Haushalt durch die intelligente Nutzung von Heizung, Beleuchtung und Haushaltsgeräten einsparen?“, wird mit 32 Prozent eine Einsparung zwischen 21 und 30 Prozent genannt, richtig wären aber rund 50 Prozent, die aber nur 19 Prozent erkennen, so daß über 80 Prozent keine Ahnung vom tatsächlichen Einsparpotential haben, das ja auch für sie und ihr Portemonnaie gilt. Und diese Zahl ist nun gesellschaftlich bedeutsam, zeigt sie doch, daß die Verbraucher grundsätzlich von Energie und Energiesparen keine Ahnung haben.
Interessant nun also der Schluß, den die Befrager daraus ziehen und zu ihrer Aussage: „Deutsche verschenken 14 Milliarden Euro pro Jahr durch ungenutzte Energie-Einsparpotentiale“ kommen. Es ist eine Hochrechnung, die sie aufstellen und dernach bei einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 3 500 Kilowattstunden und einer Stromrechnung von 700 Euro pro Jahr gerechnet auf 40 Millionen Haushalte die Deutschen jährlich 14 Milliarden Euro einsparen könnten, geht man von einer Einsparquote von 50 Prozent aus: 700 Euro x 40 Millionen Haushalte =28 Milliarden Euro x 50 % Einsparung= 14 Milliarden Euro. Das kann nun jeder an seiner eigenen Stromrechnung überprüfen. Wir auf jeden Fall haben eine weit höhere als 700 im Jahr!
Bezogen auf diese Messe konkret ist die Fragestellung „Ich nutze Energiesparlampen und LEDs für die Beleuchtung, wo 54 bejahen, „trifft zu“ und 15 Prozent verneinen, „trifft nicht zu“ und 30 Prozent antworten: „trifft teilweise zu“. Für 21 Prozent bleibt die Möglichkeit des Energiesparens durch intelligente Steuerung des Lichts mit Sensoren, Bewegungsmeldern oder Dimmern „unwichtig“. Fragt man nach der Energieeffizienz von Haushaltsgeräten, wissen nur 21 Prozent um den Energieverbrauch ihrer Haushaltsgeräte und 49 Prozent weiß von gar nichts, immerhin 29 Prozent wissen es ’teilweise`. Fragt man allerdings gezielt, wie einsichtig den Verbrauchern die Einsparmöglichkeiten durch Haushaltsgeräte mit geringem Stromverbrauch sind, antworten 81 Prozent, dies sei ihnen sehr wichtig. Bezogen auf die Nutzung von Stromeinsparungen bei Haushaltsgeräten durch intelligente Nutzung „wenn Strom gerade günstig ist“, sind es nur noch 48 Prozent, die dies nutzen wollen, was sicher auch daran liegt, daß es Geräte gibt, die man zeitunabhängig laufen lassen kann und die, die man sofort nutzen muß, unabhängig vom Stromanbieten und eventuellen günstigen Zeiten.
Ein weiterer interessanter Fragenkomplex beschäftigt sich mit der Elektrotechnik und der Haus- und Gebäudeautomation, die einen Beitrag zu Komfort, Sicherheit und Wohlbefinden leisten. Insgesamt wurden 1003 Telefoninterviews durchgeführt bei Zielpersonen „Private Verbraucher in deutschsprachigen Haushalten ab 14 Jahren“ im November 2009. Als Basis für die diesjährige Messe hatte die Light+Building damit einen Hit gelandet, der die Wirtschaftspressekonferenz bestimmt, auf der neben Michael Peters Friedhelm Loh als Präsident des ZVEI, Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie sprach und Walter Tschischka als Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Elektor- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH).
Beide fanden klare Worte zur Situation ihrer Branche, die besser als andere die Krise bewältigt habe, bzw. weniger von dieser tangiert war als andere Zweige. Friedhelm Loh beschwor „Licht ist Leben“ und analysierte den Erfolg der zehn Jahre Messe und damit deren Attraktivität: „Es ist die hohe Innovationskraft der Unternehmen der Licht- und Gebäudetechnik!“ Er gab einerseits eine Vertrauenserklärung für seine Branche ab und forderte andererseits eine notwendige Information für die die Bevölkerung, weshalb, wie und wo Elektrizität einzusparen sei. Der Schulterschluß von Politik und Wirtschaft sei angesagt. Wenn die Politik nicht gleich ihrerseits Verbraucher belohnen wolle, die sich stromsparend verhalten, in dem so etwas wie eine Abwrackprämie für stromsparende Geräte erteilt würde, dann müsse sie zumindest durch klare Information Vorgaben in form einer qualifizierten und standardisierten Kennzeichnung geben, welche Geräte die stromsparendsten sind. Bisher müsse der Verbraucher in einem Dschungel von Einzelangaben sich seinen Weg bahnen, was den meisten zu kompliziert ist, weshalb oft das nächste Angebot gekauft werden, ohne Wissen über die Kosten per Strom. „Wir brauchen ein möglichst europaweit geltendes einfaches Kennzeichen für Energieeffizienz.
Für Walter Tschischka, geht es weniger um die Einzelgeräte, sondern um die Vernetzung aller energieerzeigendes und energieverbrauchenden Geräte im Haus von der Heizung und ihrer Hervorbringung durch Solarzellen auf dem Dach bis hin zur Stromtankstelle für das Elektroauto, was ein intelligenter Stromzähler zuwege bringt, der den Stromverbrauch optimal steuert, sprich: die Kosten geringst hält. Er sprach vom „Nullenergiehaus“ , und zeigt auf der Messe die Sonderschau „Das E-haus“, als „Modell eines 100 Quadratmeter großen Wohnhauses, in dem nahezu alle gebäudetechnischen energieeffizienten Systeme anschaulich und im wahrsten Sinne des Wortes erlebbar dargestellt werden”¦Am besten schauen Sie sich das E-Haus selbst einmal an“: am Gemeinschaftsstand der E-Handwerker in Halle 8.0 Stand J60/K62.
Michael Peters konnte schließlich noch berichten, daß sich mehr Aussteller als 2008 eingefunden haben, weniger aus dem Inland, mehr aus dem Ausland, wobei das letzte Mal von den 167 000 Fachbesuchern rund 34 000 Handwerker waren, für die diese Messe die reine Fortbildung ist. Die findet im übrigen auch neben vielen weiteren Veranstaltungen auf der Messe statt. Wichtig sind auch die Wettbewerbe, die unter den Kommunen veranstaltet werden, wer mit welchem System den meisten Strom spart. Auf eine Aktion der Stadt Frankfurt, die nicht den eigenen Bedarf, sondern den privater Haushalte stromsparend optimieren möchte und es auch tut, wird noch eingegangen. Denn schließlich machte die Befragung klar, die Einsparpotentiale liegen bei den privaten Haushalten. Die aber sind auf dieser Fachmesse nicht vertreten, weshalb die Information darüber so wichtig ist. Die gleichzeitig stattfindende Luminale, die in Frankfurt mit dem Licht spielt – auch unter stromsparenden Aspekt – muß man mit der Messe immer wieder zusammen erwähnen. Der Weltexpress hatte dies in einem Vorbericht schon gesondert angekündigt.