Die Mannschaft der Uni Frankfurt hatte dieses Jahr vor heimischen Publikum etwas ganz Besonderes vor – endlich im Jahr 2009 eine Meisterschaft in die Frauenfußballstadt Frankfurt holen, nachdem der erfolgsverwöhnte glücklose 1.FFC Frankfurt diese Saison völlig leer aus ging. Nach einem 5. Platz im Jahr 2007 der Uni Frankfurt und einem enttäuschenden 12. Platz der Studentinnen im Vorjahr, sollte nun endlich der ganz große Coup gelandet werden. Das ehrgeizige Team um die Frankfurter Topspielerin Karolin Thomas, U-19 Weltmeisterin, Deutsche Meisterin, DFB Pokalsiegerin und Uefa-Cup Siegerin, Mara Milbredt und Sonja Wurmbach, Spielerinnen der 2. Bundesliga (alle 1.FFC Frankfurt) sowie die estnische Nationalspielerin Geit Prants (Rüsselsheim), enttäuschte nicht. Die Uni Frankfurt-Mannschaft startete super ohne Gegentor und besiegte in der Vorrunde die Wettkampfgemeinschaft (WKG) Osnabrück mit 5:0, die Uni Duisburg-Essen mit 3:0 und die WKG Saarbrücken mit 4:0. Die kämpferischen Studentinnen von der WKG Göttingen erspielten dann gegen die Frankfurterinnen ein Remis mit 1:1. Aber da hatten die Frankfurterinnen schon genügend Punkte und Tore gemacht und auf Schongang gelegt.
Auf dem Spielfeld 2 gewann das Team der WKG Würzburg alle sechs Spiele und gilt als Titelaspirant und Konkurrent für die Uni Frankfurt. In Gruppe 3 führten zu Anfang die Mannschaften der WKG Erlangen-Nürnberg, der ewige Zweite der letzten Jahre, sowie das spielstarke Team der WKG Mainz. Auf Spielfeld 4 überraschte die Mannschaft der Uni Landau den Favoriten der WKG Regensburg mit einem knappen 1:0. Landau wurde am Ende nur Dritter, da die Uni Bochum im direkten Vergleich die WKG Landau mit 2:1 besiegte. Die als haushoher Favorit gesetzte WKG Berlin in Spielgruppe 2 patzte 0:1 gegen die WKG Aachen und 0:1 gegen die WKG Würzburg und war aber am Ende doch noch Zweiter.
Die Auslosung der Spiele in vier Gruppen für vier Spielfelder geschah durch Conny Pohlers, der bekannten deutschen Nationalspielerin des 1. FFC Frankfurt. Wirtschaft- und Sportdezernent Markus Frank empfing die über 300 jungen Fußballerinnen, die jeweils einer der Universitäten bei der MLP Deutschen Hochschulmeisterschaft im Fußball der Frauen in der Sportstadt Frankfurt vertraten, im Kaisersaal und Ratskeller des Römers. Der Hauptsponsor der Titelwettkämpfe war die MLP Finanzdienstleistungen AG, die sich bereits bei mehreren Hochschulmeisterschaften in verschiedenen Sportarten engagiert hat. Der anwesende MLP-Vorstand Muhyddin Sulaiman betonte, dass sportliches Engagement von Studentinnen durch Disziplin, Ausdauer und Teamgeist die entscheidenden Voraussetzungen für Erfolg seien. „Und das gilt nicht nur im Sport, sondern ebenso im Berufsleben. Vor diesem Hintergrund ist uns die Förderung von studierenden Sportlerinnen und High Potentials beispielsweise durch Career Services sehr wichtig,“ führte er weiter aus. MLP unterstützt den Hochschulsport intensiv schon seit sechs Jahren und das mit Erfolg. Ein Sponsoring mit Vorbildcharakter, da hier nicht nur Nationalspielerinnen gefördert werden, sondern das gute Niveau im fußballerischen Mittelbau, eine wertvolle Basis jenseits von Sportinternaten und fußballerischem Showbiz.
Schauplatz der Titelkämpfe war das Zentrum für Hochschulsport der Johann-Wolfgang Goethe Universität, dass sich neben dem Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband (adh), für die Ausrichtung verantwortlich zeigte. „Als Bindeglied zwischen dem akademischen und gesellschaftlichen Umfeld nimmt der Hochschulsport eine wichtige Funktion ein. Ein Frauenfußball Turnier dieser Qualität hat einmalige Werte und leistet einen sozialen und kulturellen Beitrag,“ bemerkte Jetta Leena Ramcke, die adh-Vorstandsfrau für Wettkampf.
„Der Kontakt zwischen Spielerinnen, ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und Zuschauern bei einem Kleinfeld Turnier trägt zu einem besonderen Turniererlebnis bei und schafft bleibende persönliche Erinnerungen,“ bemerkte die anwesende Sportkreis-Beauftragte für Frauenfußball Derya Karaova aus Frankfurt. „Jede Mannschaft kann beliebig oft ein- und auswechseln via „fliegender Wechsel“ an der Mittellinie. Das Spiel dauert nur zweimal zehn Minuten mit Seitenwechsel. Es gilt keine Abseitsregel. Einen Rückpass auf die Torfrau darf diese nicht in die Hand nehmen im Strafraum, sondern darf nur mit dem Fuß klären,“ erklärte der Fußballexperte Johann Blaha, der selbst in seiner Jugend Fußballturniere im Kleinfeld bestritt.
Gespielt wurde am ersten Tag in vier Gruppen zu je sieben Mannschaften. Die zwei Erstplazierten jeder Gruppe erreichten das morgige Viertelfinale. Es waren am Ende dabei:
Gruppe 1: Uni Frankfurt und WKG Magdeburg als zweite Mannschaft
Gruppe 2: WKG Würzburg und WKG Berlin als zweite Mannschaft
Gruppe 3: WKG Mainz und WKG Erlangen-Nürnberg als zweite Mannschaft
Gruppe 4: Uni Bochum und WKG Regensburg als zweite Mannschaft
Am Sonntag stehen die KO- Spiele der Finalrunde auf dem Spielplan. Diese beginnen bereits um 9:30 Uhr. Die Sieger-Ehrungen werden am Nachmittag gegen 14 Uhr stattfinden. Der Redaktion des Weltexpress wird über den Anpfiff zum großen Finale der Deutschen Hochschulmeisterschaft der Fußballfrauen weiter exklusiv berichten.