Rom, Italien (Weltexpress). Herren beim Fußball-Unternehmen Società Sportiva Lazio S.p.A., abgekürzt S.S. Lazio oder – noch schlichter – Lazio, kümmerten sich früh um die Dienste von Romano Floriani Mussolini. Der Fußballer, der 18 Jahre jung ist und schon seine Jugend für Lazio spielte, wird bisweilen als Mussolini Junior, kurz: Mussolini Jr., bezeichnet, denn er ist der Urenkel von Benito Mussolini.
Der Urgroßvater war von 1922 bis 1943 Ministerpräsident des Königreiches Italien. Zuvor war Benito Mussolini Journalist und stieg bei der Zeitung der sozialistischen Partei Italiens (PSI) mit dem Titel „Avanti!“ zum Chefredakteur auf. Weil er sich nicht den Stalinisten und der Sozialistischen Union der sozialistischen Sowjetrepubliken anbiedern wollte, galt er als nationaler Sozialist und wurde aus der PSI rausgeworfen.
Mussolini brachte anschließend mit Geld vom Staat, von Industriellen und von ausländischen Agenten, gerne Diplomaten genannt, die Zeitung „Il Popolo d’Italia“ heraus. Damit bildete er Massen und eine Massenbewegung. Massen marschierten mit ihm und anderen auf Rom. Den Moskautreuen, die sich links wähnten, galt Mussolini daher als Rechter. Ein „linker“ Diktator? Was nicht sein darf, das wird auch nicht so genannt. Dieses Schicksal teilt Mussolini mit dem Sozialisten Adolf Hitler von der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei, die nichts anderes war als die 1920 in München umbenannte Deutschen Arbeiterpartei. Mussolini schaltete wie später Hitler die politischen Gewerkschaften aus und bündelte (wirklich so) deren Interessen in den Händen des Staates. Das Personal dafür wurde aus der Partito Nazionale Fascista genommen, die auch ein Bündel, also ein Zusammenschluß verschiedener Organisationen war. Zurück zum Fußball.
Unter der Überschrift „Mit Politik will er nichts zu tun haben – Mussolini-Urenkel spielt bei Lazio“ wird in „Bild“ (4.2.2021) mitgeteilt, dass Mussolini Jr. „gegen AC Mailand (0:3) und Juve (0:2)“ bereits „im Kader“ gestanden, „allerdings noch nicht“ gespielt habe. Dann wird Mauro Bianchessi als „Lazios Nachwuchschef“ zitiert: „In den vergangenen beiden Jahren hat Romano hart gearbeitet und all sein Talent ist ans Licht gekommen. Jetzt erntet er die Früchte… Er ist noch nicht ganz bereit für die Profis, hat aber das Potential, ein großer Spieler zu werden.“
Die Mutter von Mussolini Jr. ist übrigens Alessandra Mussolini, die für die Partei Alternativa Sociale bei der verlogen Europäisches Parlament genannt Veranstaltung mitmachte. Ihr Vater ist Romano Mussolini, ein guter Jazz-Musiker, und ihre Tante in Sophia Loren.
Nun, gegen den Ball und hoffentlich nicht gegen die Beine tritt wohl bald für die erste Männermannschaft von Lazio weder ein Schauspieler noch ein Musiker und auch kein Politiker einer Partei. Der Aufstieg von Romano Mussolini im Männerfußball bei S.S. Lazio ist unaufhaltsam, denn der Mann ist ein guter Fußballer.