„An diesem 18. Oktober 1944 hat ein Siebenjähriger erfahren, was Krieg bedeutet“, schreibt ein Journalist in seinem Schlusssatz seiner ganz persönlichen Erinnerung. Dem damaligen Rektor der Bonner Universität, Professor Karl Chudoba, liefen die Tränen über das Gesicht angesichts des brennenden Schlosses, der Bonner Universität, erinnert sich eine Redakteurin, die mittlerweile verstorben ist. Aber ihre Erinnerungen bleiben.
Zerstört wurde auch die damalige Altstadt rund um die Gertrudis – Kapelle, wo seit einigen Wochen Archäologen tief in die Stadthistorie graben und fündig wurden. Die Bombeneinschläge an diesem Tag sollten die Altstadt für immer zerstören.
Um der Toten zu gedenken und diesen Tag nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, hat das Frauenmuseum gestern zu einer Gedenkfeier eingeladen vor den Steinen der zerstörten Gertudis – Kapelle, und über 50 Besucher nahmen an dieser Feier teil, so auch die Museumsdirektorin Marianne Pitzen und die Sängerin Stefania Adomeit. „Wir wollen jährlich am 18. Oktober um 11.03 Uhr eine Gedenkfeier für die Opfer abhalten“, sagte Curt Delander. Er ist Künstler und Initiator einer Installation von Funden rund um die Gertrudis – Kapelle, wo der Trachytfußboden der Kirche noch zu erkennen ist und auch die Mauerreste des Hauses Rheingasse 7, dort, wo einst das Wohnhaus der Familie van Beethoven stand. Jüngste Arbeiten am Brassert -Ufer hier am Rhein haben diese Funde ans Tageslicht gebracht, Geschichte wird wieder wach – Bonner Stadtgeschichte und ihrer Bewohner.