Eine Steigerung des Konfliktes der benachbarten Staaten läßt befürchten, daß eine folgende Ausweitung der Konfliktbeteiligten in der Region zu einer empfindlichen Behinderung des Öltransportes aus dem Nahen Osten führen könnte. Hier verlaufen relevante Versorgungspipelines nach Europa.
Gegen die weitere Erhöhung der Ölpreise wirkt jedoch die Tendenz, daß nach den Erhebungen der US-Energiebehörde die Ölproduktion der Vereinigten Staaten auf ein 15-Jahres-Hoch gebracht worden ist, derweil die Benzinnachfrage gesunken ist.
Auch die Stärkung des Euro gegenüber dem US-Dollar, auch eine Folge der Aussagen des Präsidenten der Europäischen Zentralbank, die Gemeinschaftswährung auf jeden Fall beibehalten zu wollen, drückt zumindest auf die europäischen Benzinpreise, da das Rohöl in Dollar gehandelt wird. Dennoch ist eher eine insgesamt weiter aufsteigende Tendenz der Öl- und Kraftstoffpreise zu erwarten. Denn: Die Vorräte sind begrenzt oder schwer förderbar, und die Nachfrage sinkt insgesamt nicht.
Bemerkenswert ist generell, daß zivile Konfliktregulierung und die vernünftige Handhabung von Konflikten sowohl Versorgungssicherheit gewährleistet als auch die Preise nicht unnötig in die Höhe schießen läßt.