München, Deutschland (Weltexpress). In München fiel die Meisterfeier in die Isar. Sie wurde vertagt auf das sechste Spiel der Finalserie oder, wenn die Eisbären Dienstagnacht in Berlin erneut gewinnen sollte, auf das siebte und letzte Spiel in diesem immer spannender werdenden Finale, in dem der Red Bull München als alter und amtierender Meister seinen ersten Matchball vergab.
Der Titelverteidiger unterlag in einem an Dramatik nicht mehr zu überbietenden fünften Finalspiel im olympischen Eisstadion gegen Berliner Eisbären mit 5:6 (1:3, 1:1, 3:1, 0:1). Erst kurz vor Schluss gelang den Gastgebern der Ausgleich zum 5:5. Doch in der Verlängerung erzielte Jamie MacQueen nach 76 Sekunden den Siegtreffer. In der Finalserie der Deutschen Eishockey-Liga führ München nur noch mit 3:2.
Dass der Rekordmeister von der Spree dies Finalserie verkürzte, das trauten nicht mehr viele den Berlinern zu, zumal sie viel zu verspielt schienen und in Überzahl nicht gut genug. Doch Eisbären-Fans und vor allem die an die Isar gereisten standen hinter ihrer Mannschaft und sorgten noch lange nach dem bitteren Ende für die Roten Bullen für Stimmung in der mit 6142 Zuschauern ausverkauften Halle.
Am Sonntag spielten und kämpften die Eisbären nicht nur, sie trafen auch und siegten. Hingegen wirkte die Mannschaft von Cheftrainer Don Jackson unkonzentriert und erstaunlich schwach im Spiel nach vorne. Mannschaftkapitän André Rankel, Oppenheimer und MacQueen schossen Tore vor der ersten Pause. Brooks Macek erzielte den einzigen Münchner Treffer zum zwischenzeitlichen 1:2.
Die Rotbullen konnten dank Mads Christensen verkürzen (26.). Allerdings stellten die Bären bei den Bullen den alten Abstand wieder her durch Rankel (39.).
Im letzten Drittel brachte Macek München ran (42.). Jonathan Matsumoto (48.) glich in Überzahl für die Bullen aus. Dann konterten die Bären und die Schiedsrichter pfiffen Penalty. Den verwandelte James Sheppard sicher (48.).
Im Anschluss hätten die von Cheftrainer Uwe Krupp betreuten Berliner bei einem 5:3-Überzahlspiel noch ein Tor erzielen können, doch das klappte nicht. Dafür glich Keith Aucoin für die Gastgeber aus (55.). In der Overtime gab es für die Gäste das glückliche Ende.
Die Fans der Dosen gingen nach Hause, die Fans der Eisbären bleiben und sangen „1954 – der geilte Club der Welt“. Geile Fans!