Er sei «filmsüchtig», sagt Eichinger einst über sich selbst. Zwei, drei Filme pro Nacht anschauen, das sei kein Problem. Seine Obsession prägte sein Leben seit den frühen 70er Jahren, als der streng katholisch erzogene Junge aus dem Bayerischen Wald zum Studium an die Münchner Hochschule für Fernsehen und Film kam. Seitdem war er Produzent, Drehbuchschreiber, Regisseur. Sogar als Schauspieler versuchte er sich einmal in einer kleinen Rolle.
Viele Filmschaffende meldeten sich umgehend zu Wort. So auch heißt es in einer Meldung von der Berlinale zum vom Tod des deutschen Produzenten Bernd Eichinger: "Als einer der wichtigsten und einflussreichsten Persönlichkeiten war Bernd Eichinger als Produzent, Autor und Regisseur jahrzehntelang ein kraftvoller Motor für den deutschen Kinofilm. Ihm verhalf er durch Mut, Instinkt und den Glauben an den internationalen Markt zu weltweitem Ansehen.
„Mit Bernd Eichinger haben wir einen visionären Produzenten und leidenschaftlichen Filmliebhaber verloren. Mit seiner geballten Kreativität und Energie hat er die Grenzen des Machbaren jederzeit neu definiert – und so der Filmbranche immer wieder Pragmatismus gelehrt und Erfolge beschert. Sein plötzlicher Tod erfüllt uns mit großer Trauer“, sagt Berlinale-Direktor Dieter Kosslick.
Am Samstag, dem 12. Februar 2011, zeigt die Berlinale um 14:00 Uhr im Kino International Bernd Eichingers Das Mädchen Rosemarie (1996) mit dem diesjährigen Jurymitglied Nina Hoss in der Hauptrolle.
Bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin war Bernd Eichinger immer wieder zu Gast: 1997 eröffnete seine internationale Koproduktion Fräulein Smillas Gespür für Schnee (Regie: Bille August) das Festival; 2006 kehrte er mit Elementarteilchen (Regie: Oskar Roehler) erneut in den Wettbewerb zurück; 2008 schließlich diskutierte er auf dem Berlinale Talent Campus mit dem internationalen Filmnachwuchs.
Mit Material von dpa und Pressematerial der Internationalen Filmfestspiele Berlin GmbH vom 26.01.2011 ergänzt.