Doch einen Grundstein hat der Dom, auch Pfalzkapelle genannt, nicht, Und leider gibt es auch keine Dokumente zur Bauzeit. Bei der Innensanierung des Doms fand man am Fundament eine Besonderheit, denn unter dem Pfeiler Nummer 7 stützt sich das Fundament auf etwa 100 Eichenhölzern. Diese Stütze war wegen des dort sumpfigen Bodens notwendig. Wegen der notwendig gewordenen Sanierung mussten die Fachleute hier ohnehin graben. Dabei zogen sie zwei 60 Zentimeter lange Eichenpfähle heraus, was eine zeitliche Bestimmung mit einer Dendrochronologen möglich machte. Diese Untersuchung brachte das Ergebnis, dass dieses Holz frühestens aus dem Jahre 793 stammt. Also wurde dieser Zeitpunkt als Baubeginn festgelegt.
Eine zweite Holzprobe wurde aus der Kuppel entnommen. Da haben die karolingischen Bauleute die Schubkräfte der Konstruktion mit zwei Ringankern aus Holz abgefangen und geduldig gewartet, bis der Mörtel an den drei Ringankern aus Eisen getrocknet war. Das Holz wurde laut Datierung spätestens 813 geschlagen und dann verbaut. „Dombaumeister Helmut Maintz kommt zu dem Schluss, dass die Konstruktion des Doms 813 fertig gewesen sei. Wenn man das Holz früher geschlagen hätte, wäre es für eine Verarbeitung damals zu hart gewesen. Dombaumeister Maintz ist sehr zufrieden mit diesem Ergebnis und meint: „Die Geschichte des Aachener Doms muss nicht neu geschrieben werden“.
Man erinnert sich an den Sommer vergangenen Jahres, als der Aachener Dom ein besonderes Fest feierte, denn im Juli 2008 vor 30 Jahren, wurde der Dom als erste deutsches „bau- und kunstgeschichtliches Ensemble“ in die „UNESCO-Liste des Welterbes“ aufgenommen, womit die Bedeutung dieses Bauwerkes im Jahre 1978 unterstrichen wurde. Da dürfte sich auch Karl der Große gefreut haben, denn mit diesem Dom wollte er sich seinen Traum von einem „neuen Rom“ verwirklichen, als er mit dem Bau seiner Marienkirche (Pfalzkapelle) im heutigen Aachen begann. Damit legte er den Grundstein zu einem der bedeutendsten Bauwerke Europas.