Berlin, Deutschland (Weltexpress). Fußball in der Schweiz? Mhh, Bierkurve Winterthur ist super. Aber dann? Na, der FC Basel, in den Nullerjahren hin und wieder Gast in der Champions League. Ach ja, diese blauen Buben, die immer knapp an einer großen Mannschaft scheiterten und regelmäßig mit ihren Ex-Trainern den bundesdeutschen Markt fluten. Grad ist einer bei Union Berlin unterwegs, der komisch rüberkommt, langsam, bedacht – so gar nicht Berlin. Am Ende steht er deshalb gegenwärtig auf einem Aufstiegsplatz in die 1. Liga?
Nun ist ein Werk über Verein und Stadt Basel erschienen. Eins von vielen, war mein erster Gedanke, hab’s trotzdem bestellt, weil, wer kennt in Berlin den FC Basel? Dann war mein Stauen groß. Bereits das Cover mit den rennenden Kindern in einer netten Basler Straße öffnete mir ein wenig das Hirn. Überhaupt hat mich das Layout restlos überzeugt. Überragende Fotoauswahl bar jeder WerbeÄsthetik, die nie ins kitschig-aufdringliche sinkt. Dazu wunderbar feinfühlige Texte, deren Sound die Gefühle (die durchaus nicht immer positiv sind) der Basler zu ihrem FC einfangen. Sehr durchdacht, sehr innig und nah an der Lebenswirklichkeit. Ein mittleres Fußballbuchwunder ist dieses Werk einer Viererbande aus dem schönen Basel, eine ganz starke Schwarte für Feingeister und Feinfeen des Fußballbuchgenres.
Bibliographische Angaben
Philipp Loser, Thilo Mangold, Claudio Miozzari, Michael Rockenbach, Der FC Basel und seine Stadt, Eine Kulturgeschichte, 252 Seiten, 83 meist farbige Abbildungen, broschiert, Format: 16 x 24 cm, Christoph Merian Verlag, Basel 2018, ISBN: 3-85616-880-3, Preis: 28 EUR