Berlin, Deutschland (Weltexpress). Ziemlich perplex beobachtete die Welt dieser Tage, wie Israels Nachrichtendienste – vor allem Mossad, die angeblich beste und skrupelloseste Spionageorganisation der Welt – total versagt haben. Sie alle hätten keine Ahnung, geschweige denn eine Vorwarnung von dem Hamas -Großangriff auf Ziele in israelischen Dörfern und Militärbasen gehabt, räumen die israelischen Dienste selbst ein, sogar öffentlich. Auch die Nachrichtendienste des kollektiven Westens seien, so hört man, von den Ereignissen vollkommen überrascht worden.
Das würde bedeuten, dass insbesondere die US-amerikanische National Security Agency (NSA) ebenfalls im Dunklen tappte, was kaum zu glauben ist. Mit ihrem viele Milliarden US-Dollar umfassenden Jahresbudget und mit neusten und raffiniertesten Überwachungs- und Abhörtechnologien auf dem Erdboden und im All durchsucht die NSA rund um die Welt den Äther. Wie ein riesiger Staubsauger sammelt sie alle elektronischen Signale, um diese dann zeitnahe mit Supercomputern und Tausenden von Analysten auf nachrichtendienstlich verwertbares Material zu durchforsten.
Die koordinierte Durchführung des Hamas-Großangriffs hat zweifellos einer umfangreichen Vorbereitung bedurft, die ohne zahlreiche elektronische Kommunikation zwischen den Kommandozentren und den einzelnen Hamas-Kampfgruppen nicht möglich gewesen wäre. Selbst wenn die Nachrichten alle verschlüsselt gewesen wären, hätten ein plötzlicher Anstieg und eine Häufung derartiger verschlüsselter Nachrichten in den Tagen vor dem Angriff einen Nachrichtendienst wie den Mossad oder die NSA in Alarmzustand versetzt. Das wiederum hätte eine allgemeine Warnmeldung an die israelische Zivilbevölkerung und für die Alarmbereitschaft des israelischen Militärs zur Folge gehabt. Aber nichts Derartiges ist geschehen. So konnte die Hamas den Moment der Überraschung perfekt nutzen.
Nun hat das in Jordanien ansässige Al Bawaba Internet-Nachrichtenportal, das sich seit seiner Gründung im Jahr 2000 als eine führende Quelle für Nachrichten aus dem Nahen Osten einen Namen gemacht hat, eine mögliche Erklärung für das Totalversagen der westlichen und israelischen Nachrichtendienste angeboten. Und der Schuldige sei der weltbekannte und von den USA sanktionierte chinesische Telekommunikations-Hersteller Huawei.
Laut Al Bawaba haben die Hamas und ihre Kämpfer zur Kommunikation Huawei-Technologie benutzt. Diese neuen Smartphones funktionieren nicht mehr mit Android, dem weitverbreiteten westlichen Smartphone-Operating System (OS) neben Apples iOS, sondern mit einem eigenen, von den Chinesen notgedrungen als Alternative entwickelten OS, bei dem die Abhörtechniken der westlichen Nachrichtendienste folglich nutzlos sind. Hinzu komme, dass das chinesische OS auch mit einer von chinesischen Entwicklern perfektionierten Suchmaschine arbeitet – und nicht mit Google, das angeblich voller offener Hintertüren für US- und andere westliche Spionagedienste sei. Deshalb sei Israel nicht in der Lage gewesen, etwas über die Angriffspläne von Hamas zu erfahren, kommentiert Al Bawaba.
Die Tatsache, dass die Chinesen ihre eigene Art von „Android“-OS und ihre eigene Suchmaschine entwickelt haben, ist eine Folge der irrationalen und selbstzerstörerischen US-amerikanischen Sanktionswut – nicht nur gegen Russland, sondern auch gegen China.
Die Sanktionen gegen Huawei gehen auf ganz gewöhnlichen Futterneid der Amerikaner zurück. Vor einigen Jahren war Huawei bereits der Marktführer für die aufstrebende kabellose Internettechnologie G5. Auch viele westliche USA-Vasallen wollten im Rahmen ihrer digitalen Modernisierung auf die viel schnellere und leistungsfähigere G5-Technologie umsteigen und beim guten und zugleich preiswerten chinesischen Marktführer kaufen. Das war besonders günstig für die Länder, die bereits über die Vorgänger-Infrastruktur nach G4-Standard von Huawei verfügten, auf der das G5-System kostensparend hätte aufgebaut werden können.
Die amerikanische G5-Konkurrenz lag in der Entwicklung hinter den Chinesen zurück, und deren Produkte würden folglich am Ende auch viel teurer sein. An dieser Stelle hat der Sanktionsstaat USA die Bühne betreten. Er hat „ex cathedra“ Huawei beschuldigt, in sein G5-System eine Spionagesoftware eingebaut zu haben. Als nächstes hat Washington seinen Vasallen verboten, G5 beim Chinesen zu kaufen. Beweise für seine Behauptungen braucht Washington ja bekanntlich nicht.
Bei Zuwiderhandlung gegen das G5-Verbot drohte der US-Schurkenstaat seinen Verbündeten, mit allerlei Strafen, u.a. mit dem Ausschluss auch dem Verbund des Austausches von nachrichtendienstlichen Erkenntnissen. Davon profitieren insbesondere die Geheimdienste der US-Vasallen-Staaten. Denn den in Bereichen, die für ihre Politiker von besonderer Bedeutung sind, dürfen sie einen Blick über die Schultern von NSA und CIA auf deren Erkenntnisse werfen, die sie mit ihren eigenen bescheidenen Mitteln nie bekommen könnten. Deshalb nahmen die sogenannten „Five-Eyes-Staaten“, zu denen neben den USA auch Kanada, Neuseeland, Australien und Großbritannien gehören, sofort von einem Kauf von Huawei G5 Abstand. Für Deutschland, das bereits über eine G4 Infrastruktur von Huawei verfügt, käme ein solcher Schritt allerdings besonders teuer.
Seit 2020 hat die US-Regierung amerikanischen und internationalen Unternehmen unter Strafandrohung daran gehindert, ihre Produkte oder Dienstleistungen an Huawei zu verkaufen. In der Zwischenzeit sind diese US-Exportverbote gegen die gesamte chinesische IT-Branche erweitert worden, mit dem erklärten Ziel, die Chinesen von westlichen Hochtechnologieprodukten und der Nutzung westlicher Patente abzuschneiden und die Entwicklung des Landes zu bremsen. Aber auch hier haben sich die Amerikaner zu ihrem eigenen Schaden kräftig verkalkuliert.
Tatsächlich glauben die arroganten Idioten im US-Kongress immer noch, die Herren der Welt zu sein und dass die USA einsam an der Spitze der weltweiten technologischen Entwicklung stehen. Allerdings ist China das Land, das weltweit mehr Ingenieure, Mathematiker und Naturwissenschaftler ausbildet als die USA und die EU zusammen. China hat in den letzten Jahren doppelt so viele wissenschaftliche Patente angemeldet als die USA. Und dennoch beschuldigen verblödete US-Politiker und Medien die VR China, ihre veraltete US-Technologie zu stehlen. Wahrscheinlich glauben sie das sogar selbst, sonst würden sie nicht versuchen, Chinas technologische Entwicklung durch US-Sanktionen zu blockieren.
Wenn jedoch die USA z.B. ein riesiges chinesisches Unternehmen wie Huawei von im Westen patentierten Chips abschneiden, wie seit einiger Zeit geschehen, dann war jedem halbwegs vernünftigen Beobachter klar, dass die Chinesen in kurzer Zeit ihre eigenen Chips entwickeln würden, die dann sogar noch fortschrittlicher sein würden als die, die sie zuvor aus dem Westen mit US-Patent importiert hatten. Und genau das hat Huawei Anfang September 2023 mit der Vorstellung und der Massenproduktion seines neuen Mobiltelefons P60 demonstriert. In dieses Handy hat Huawei einen neuen, bahnbrechend kleinen und sehr potenten 7 nanometer (nm) Prozessor-Chip in Serie eingebaut ist.
Damit war die Lücke zu den fortschrittlichsten US-Chips trotz der Sanktionen fast geschlossen. Zugleich hatte das P60 noch weitere revolutionäre technische Merkmale vorzuweisen hat. So funktioniert das Handy mit einem eigens von Huawei-entwickelten „Android“ Operating System und mit einer eigenen Suchmaschine als Ersatz für Google.
In neutralen, also nicht westlichen Testberichten wird das P60 inzwischen als besser eingeschätzt als vergleichbare Westprodukte. Den Kommentaren vieler Nutzer zufolge scheint das neue P60 auch für Menschen im Westen attraktiv zu sein, und dafür werden überraschende Gründe aufgeführt. Sie schreiben z.B. Amerikaner, dass es sie weitaus weniger stört, wenn die Chinesen ihre Gespräche mithören oder ihre Emails speichern, als wenn das die CIA oder die NSA tun.
Ebenso wie die anti-russischen Wirtschaftssanktionen waren letztlich auch die US-Chip-Sanktionen gegen China ein Schuss, der nach hinten losgegangen ist. Denn nicht nur haben die amerikanischen und westlichen Unternehmen mit China einen großen Kunden verloren, sondern sie haben auch einen neuen, großen Konkurrenten auf dem globalen Chip-Markt bekommen.
Da wir jetzt eine Idee von der hochwertigen Qualität der angeblich vor westlichen Abhörtechniken geschützten chinesischen Handys und anderer Kommunikationsmittel haben, könnte das tatsächlich einer der Gründe sein, warum die israelischen Nachrichtendienste und ihre befreundeten Kollegen im Westen keine Ahnung von dem heraufziehenden Sturm der palästinensischen „Operation al-Aqsa-Flut“ (Jerusalem-Flut) hatten. Dies wird auch in dem bereits oben erwähnten Artikel des jordanischen Nachrichtenportals Al Bawaba untermauert, allerdings von einer höchst schillernden Person, nämlich von einem gewissen Aimen Dean. Laut der englischsprachigen Wikipedia ist Aimen Dean ein ehemaliges Mitglied von al-Qaida, der 1998 vom britischen Auslandsgeheimdienst MI6 rekrutiert wurde.
Al Bawaba bezieht sich in seinem Bericht auf eine Nachricht von Aimen Dean auf X (ehemals Twitter), die lautet: „An alle, die sich wundern, wieso Israel mit seinen Sicherheits- und Geheimdiensten die Pläne der Hamas für diese waghalsige Invasion Israels nicht erkennen konnte?! Die teilweise Antwort ist: Huawei! Ja, in den letzten 30+ Monaten haben Hamas-Führer und -Kämpfer die Telefone, Tablets und Laptops von Huawei benutzt!“
Weiter erklärte Aimen im Detail, warum es so schwer ist, Huawei-Handys zu knacken, und begründete damit, dass Google und andere US-Technologieunternehmen dem chinesischen Unternehmen die Nutzung ihrer Systeme verwehrt haben, was Huawei dazu gezwungen habe, seine eigenen Systeme zu entwickeln, die nur von China gehackt werden können.
Aber all das kann nicht einmal ansatzweise erklären, wie die Hamas-Kämpfer und Terroristen alle Kameras und Bewegungssensoren entlang der Grenze unbemerkt umgangen oder ausgeschaltet haben oder warum in den Wochen zuvor 80 Prozent der israelischen Grenztruppen von der Grenze zum Gazastreifen wegverlegt und ins Westjordanland geschickt worden waren. Denn das hat den Erfolg der Hamas-Invasion überhaupt erst möglich gemacht.
Außerdem beschränkt sich die nachrichtendienstliche Arbeit nicht nur auf das Sammeln von technischen Informationen und Daten. Es ist mehr, als nur Telefone zu knacken. Eine Operation wie die „Jerusalem-Flut“ verlangte umfangreiche Vorbereitungen in der Bereitstellung von Material und das Üben zahlloser Kämpfer in Trainingslagern. Es ist kaum zu glauben, dass die zahlreichen israelischen Spione vor Ort in Gaza nichts, aber auch gar nichts davon mitbekommen haben sollen. Verwunderlich ist auch, dass – nachdem der Chef des ägyptischen Geheimdienstes bereits zehn Tage vor dem Hamas-Angriff persönlich den israelischen Premierminister gewarnt hatte, etwas Großes braue sich in Gaza zusammen – nichts weiter passiert war.
Die Times of Israel berichtete am 9. Oktober 2023, dass hochrangige ägyptische Regierungsmitglieder wiederholt ihre Amtskollegen in Israel gewarnt hätten, unter anderem auch den israelischen Premierminister Netanjahu persönlich, dass „etwas Großes“ bevorstehe, „etwas Ungewöhnliches, eine schreckliche Operation“, die von Gaza aus stattfinden würde. Aber, schreibt die Times of Israel weiter, die Ägypter wären „schockiert über die Gleichgültigkeit Netanjahus “ gewesen.
Das lässt ungewollt die Frage aufkommen, ob die Geschichte mit den Huawei-Telefonen nur eine Ablenkung ist und die israelische Regierung und ihre Nachrichtendienste nicht womöglich mit Absicht weggeschaut haben. Denn die Ungeheuerlichkeit der „Operation Jerusalem-Flut“ der Hamas würde Israel in Wahrheit den Vorwand dafür liefern, ein für alle Mal mit Hamas und ganz Gaza Schluss zu machen und die Zwei-Millionen-Stadt in Grund und Boden zu bombardieren, was ja derzeit bereits geschieht.