Die Pastisfirmen Ricard und Pernod fusionierten 1975 mit Hauptsitz in Marseille, wobei Kenner sich bei dem Anisschnaps darum streiten, wer der „Wahre“ 40 Vol.%-ige ist: Pernod wird aus Sternanisöl und Kräutern destilliert, während Ricard durch Mazeration von Sternanisöl, Kräutern, Süßholz, Karamell und Alkohol entsteht, also eine Kaltherstellung. Die Endprodukte schmecken ähnlich. Die Produktpalette des zweitgrößten Spirituosen- und Weinkonzerns mit 18.000 Mitarbeitern präsentiert eine unglaubliche Vielfalt von Favoriten wie der Champagner Perrier-Jouët, Sandeman-Sherry, Ballentines und andere Scotchs.
Ein Blick auf die Firmenhomepage offenbart nicht nur die Produktvielfalt, sondern auch das Engagement in Bezug auf Alkoholmissbrauch und Suchtprophylaxe. Hier zeigt sich eine Verantwortung den Kunden gegenüber, die schon Firmengründer Paul Ricard seinen Angestellten im zweiten Weltkrieg angedeihen ließ. Er verhinderte, dass sie an die Front gezogen wurden, indem er sich in seinen in der Camargue angelegten Reisfeldern arbeiten ließ und sie so nicht nur Nahrung, sondern auch ihr Leben geschenkt bekamen. „Paul Ricard war ein Menschenfreund“, erklärt Sir Cavendish und ergänzt: „Sobald das Leben teurer wurde, hat er den Lohn erhöht.“ „Seine Devise war, die Wirtschaft anzukurbeln, indem die Menschen auch etwas in der Tasche hatte, um es auszugeben“, weiß Nicole Ricard, eine charmante schwarzhaarige Südfranzösin in sternenglitzernd azurer Abendrobe, zu berichten. „Er kaufte auch die Filmstudios auf, in denen Filme mit Fernandel und Pagnol gedreht wurden.“
„Zwei giftige Algenarten verursachen eine Algenpest und gefährden Fische und Menschen“, sagt Nicole Ricard. „Das Institut hat sich der Erforschung und Rettung von Seepferdchen und Seesternen gewidmet.“