Nicht weit entfernt macht sich terrassenförmig Borobodur aus dem 9. Jahrhundert breit, eines der größten buddhistischen Heiligtümer aus lose aufeinander geschichtetem Lavagestein mit 72 Steinglocken, den Stupa, die ebenso viele Buddha-Statuen beherbergen. Die Hand eines Buddhas zu berühren soll Glück bringen. Doch nur der darf sich glücklich schätzen, der ausreichend lange Arme und Finger hat.
Der herrschaftliche Sultanspalast Kraton, Batikwerkstätten zum Zugucken, Silberschmiede, die mit dem natürlichen Seifenschaum spezieller Baumfrüchte das Metall zum Glänzen bringen, der Vogelmarkt mit lebendem Futter – Ameisen samt ihren Eiern, leider verirren sie sich auch an Menschenbeine, und in Bambusröhrchen abgefüllte Mehlwürmer -, Bambusinstrumente, das Anklung, aus Bambus gefertigte Häuser, in denen karamelisiertes Kokoswasser zu braunen Zuckerplätzchen verkocht wird, in Bananenblätter gehüllte Reisgerichte für den kleinen Hunger – Java gönnt den Augen keine Ruhe. Teeplantagen, Tabak-, Reis- und Zuckerrohrfelder, fingerblättriger Maniok für die knackigen Chips, Teakbäume und eine Blütenvielfalt, wie sie in der Fantasie nicht schöner ausgemalt sein kann.
Jeden Abend führt in Yogyakarta ein Dalan das traditionelle Wayang kulit auf, das Theater mit den Marionetten aus Büffelleder, das von zwei Seiten betrachtet werden kann: Von der Rückseite entpuppt es sich als Schattenspiel. Ein Gamelan-Orchester mit den xylophonartigen Instrumenten begleitet die dargestellte Erzählung aus dem Ramayana-Epos. Leider verstehen Ausländer ohne Kenntnis der Landessprache Bahasia Indonesia nichts von der Romeo-und-Julia-Story. Sie begreifen sie spätestens anhand der klaren Reliefs des Prambanan-Tempels, wenn kundige Reiseführer sie auf deutsch erklären.
Als Tourist kann man günstig in einfachen Guest houses unterkommen. Das Essen ist sehr preiswert, auch wenn man sich in bestimmten Restaurants einem Buffet mit mehr als 20 Speisen hingibt, Tee und Gamelan-Orchester inklusive. Hotels bieten traditionelle Ganzkörpermassagen auf dem Zimmer für wenige US-Dollar an. Von den Zehen bis in die Kopfhaut, von hinten und von vorn reibt und zerrt und zieht und walkt einen die üppige dunkelhäutige Mama durch, wie man das so angenehm wohl nur in Südostasien erleben kann.
Ruft auf Java und Sumatra der Muezzin zum Gebet, kommen die hinduistischen Balinesen ohne Aufforderung in ihre Tempel. Unzählige sind es, dazu noch heilige Bäume, zu denen täglich irgendeine Prozession unterwegs ist. Man feiert auf Bali mehr Feste und Opferzeremonien, als das Jahr Tage hat. Von weit her pilgern sie zum Besakih, dem heiligsten Muttertempel auf dem Vulkanberg Gunung Agung. An seinen Hängen sieht man die wohl schönsten Reisterrassen des gesamten Archipels.
Malerei, Kunsthandwerk, Tänze und das Gamelan-Orchester gehören zu Bali wie die feinsandigen Strände. Neben Kuta und Legian Beach, beide turbulent, ist Candi Dasa ein Ruhepol. Später erschlossen wurde der Strand von Jimbaran an der Westküste.
Dem geringen Einkommen der Bevölkerung angepasst – unter 50 Euro im Monat, dazu ein Sack Reis -, blieben die Preise fürs Essen niedrig. Weniger als zwei Euro kostet ein Gericht, Tee eingeschlossen. Nur beim Einkaufen der Souvenirs vom Fächer aus Batik oder Büffelleder über den Seidensarong bis zur mannshohen Marionette muss man feilschen können.
Info:
Beste Reisezeit: Mai bis September
Visit Indonesia Tourism Office, Goethestrasse 66, 80336 München, Tel. 089/59043906, Fax 089/51656894, mail@tourismus-indonesien.de, www.tourismus-indonesien.de