Berlin, Deutschland (Weltexpress). Einst standen Fettnäpfen in jedem Haus auf dem Boden, in dem über dem Herd oder Kamin der Küche, der mit Holz befeuert wurde, geräuchert wurde. Geräuchert wurde vor allem, um Lebensmittel lange haltbar zu machen. Daß dabei Fett heruntertropfte, das man gut gebrauchen konnte, das war klar und konnte mit Fettnäpfen aufgefangen werden.
Kam jedoch ein Hans Guck-in-die-Luft in Küchen, in denen Fettnäpfchen standen, trat der Tölpel in diese. Tölpel tappen auch in den Spären des Politischen umher. Für sie gilt, was Heinrich Hoffmann schrieb:
„Vor die eignen Füße dicht,
Ja, da sah der Bursche nicht…“
Zu Fettnäpfchentreter zählen traditionell „Außenpolitiker“. Kein Wunder, daß Armin-Paul Hampel (AfD) eine Pressemitteilung vom 2.6.2021 mit der Überschrift „Habeck toppt Maas bei Fettnäpfchen-Trefferquote“ versieht und die „Debatte um die Äußerungen von Grünen-Chef Robert Habeck zu Waffenlieferungen an die Ukraine“ wie folgt kommentiert: „„Es ist unglaublich, aber wahr. Es gibt tatsächlich noch schädlicheres für die außenpolitischen Interessen Deutschlands als einen Außenminister Maas. Wer die Debatte um die törichten Äußerungen von Robert Habeck über mögliche deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine verfolgt, kann sich nur die Haare raufen. Eine unbedachte und ungenaue Äußerung von Habeck irritierte nicht nur die eigene Basis, sondern provoziert auch noch weitergehende Forderungen des ukrainischen Präsidenten Selensky.
Der erwartet im Anschluss an Habecks Besuch in seinem Interview in der FAZ vom 1. Juni nun noch Schnellboote, Sturmgewehre und gepanzerte Fahrzeuge. Da hilft auch Habecks Zurückrudern nichts, er habe natürlich nur defensive Waffen gemeint. Verantwortungsvolle Außenpolitik sieht anders aus. Sollte dies die Rezeptur für eine grüne Außenpolitik Deutschlands werden, dann kann man nur mit Heine sagen: ‚Denk ´ich an Deutschland in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht‘.“