Ausgefallene Süßspeisen und hausgemachte Quiche wollen entdeckt und genüsslich verköstigt werden. Genau wie viele andere Dinge in Bratislava. Dafür braucht es ein wenig Zeit. Ein verlängertes Wochenende ist perfekt.
Im Osten viel Neues
Bratislava im Herzen von Europa gelegen, nur rund 50 km vom internationalen Flughafen Wien entfernt, gilt noch eher als unbekanntes Reiseziel. Doch man sollte unbekannt nicht mit unattraktiv gleichsetzen. Das wäre ungerecht. Denn Bratislava ist eine aufstrebende Trendmetropole mit einer lebendigen historischen Altstadt in der noch nicht jede Gasse bis ins kleinste Details restauriert und verschönt wurde. Hier offenbart ein kurzer Hausdurchgang den Blick auf fast verfallene Häuser, dort lenken bunte Graffitis das Augenmerk auf eine Bar mit Undergroundcharme. Ausprobieren, hinter Ecken schauen und sich treiben lassen. Eine gute Option Bratislava abseits der typischen Touristenroute aufzuspüren. Nicht nur außerhalb der Altstadt empfangen Straßen, Häuser und Plätze den Reisenden mit einer geballten Ladung Ostcharme samt leicht maroder Einsprenkelungen. Dazwischen lebt und gedeiht eine junge und rege Kulturszene. Zahlreiche Bars und Restaurants aller Couleur sorgen für Gaumenfreuden und den Kick am Abend. Das einstige Pressburg, ein Ort voller Geschichte und Geschichten.
Ein UFO mit Weitblick
Wir stehen auf der SNP-Brücke, benannt nach dem Slowakischen Nationalaufstand, und schauen am einzigen Pfeiler der 1972 fertiggestellten Brück empor. In 80 Meter Höhe zeigt sich ein an ein UFO erinnerndes Konstrukt, das sich nach einer rasanten Fahrstuhlfahrt als Restaurant mit Weitblick und gehobener Küche entpuppt. Einen ganzen Sack voller Erlebnisse, Anekdoten und Geschehnisse schleppt das auffälligste Bauwerk der Stadt mit sich herum: Die Bratislaver Burg. Am besten bewältigt man den Weg hinauf auf den 85 Meter hohen Burgberg zu Fuß. Von dem im Mittelalter erbauten Dom des heiligen Martins, welcher seit dem 16. Jahrhundert ungarischen Königen und Königinnen als Krönungskirche diente, führt der Weg vorbei am Museum der Handwerke zur Burg. Eine herrliche Aussicht über und auf die Stadt, die Donau und die an einen umgedrehten Tisch erinnernde Festung belohnt den sportiven Besucher. Zurück in der Altstadt sind besonders die Michalská und die Ventúrska Straße mit Sehenswürdigkeiten gepflastert. Am Anfang der Ventúrska Straße, dort öffnet sich ein kleiner dreieckiger Platz, offenbaren sich einige eindrucksvolle Gebäude in denen das rund 500jährige Hochschulwesen Bratislavas seine ersten akademischen Schritte unternahm. Einen Wimpernschlag entfernt, erinnert eine Gedenktafel am 1747 entstandenen barocken Palais des Grafen Leopold Pálffy an ein womöglich dort stattgefundenes Konzert des jungen Wolfgang Amadeus Mozart. Weiter geht es vorbei an Straßencafés und Restaurants auf die Michalská Straße bis zum Michaelturm und dem einzigen Stadttor, das von ehemals vieren erhalten blieb.
Das Kempinski Hotel River Park
So streift und flaniert man gemütlich durch die zahlreichen Gassen der Altstadt, trifft auf herrschaftlich Altes, ausgefallen Neues und hin und wieder auf eine außerordentlich einladende Herberge für den Kurzurlaub nach Bratislava. Herauszuheben ist das als einziges Quartier der Stadt an der Donau liegende Kempinski Hotel River Park. Nur ein Fußweg von 10 Minuten trennt das nicht nur für die oberen Zehntausend erschwingliche Luxushotel von der Innenstadt. Wer nicht in Laune ist, diese Strecke per pedes zu bewältigen, steigt in den bereitstehenden Rolls-Royce und lässt sich kostenlos in die Stadt chauffieren. Ein nicht alltägliches Vergnügen nach dem Motto „First come – First serve“. Schon beim Betreten der großzügigen und einladend gestalteten Lobby begrüßt das avantgardistische Design des 2010 eröffneten Hotels den Gast auf aparte Weise. Der niederländische Architekt Erick van Egeraat entwarf dieses mit 191 Zimmern und 40 Suiten ausgestattete Schmuckstück, während die slowakische Innendesignerin Zuzana Cembelová die Räumlichkeiten stilvoll mit moderner Note und ausgefallenem Interieur zum Leben erweckte. Dies gilt auch für das ausgezeichnete Restaurant River Bank mit ungehindertem Blick auf die Donau, dessen Küchenchef Björn Juhnke aus heimischen hochwertigen Zutaten und einer Brise Internationalität wahrlich köstliche Gerichte zaubert. Wem trotz Sobanudeln mit Venusmuscheln, Senfkohl und Lychee oder im Salzmantel gebackener Forelle noch der Sinn nach etwas Süßem steht, muss sich unbedingt die Schokoladenspezialitäten des Hauses auf der Zunge zergehen lassen. Kalorien hin oder her.
Infos
Slowakische Zentrale für Tourismus, Hildebrandstr. 25, 10785 Berlin, Telefon: + 49 (0) 30 25 94 26 40, Website: www.slovakia.travel
Kempinski Hotel River Park Bratislava, Dvorakovo nabrezie 6, 811 02 Bratislava, Slovakia, Telefon: +421 2 3223 8222, E-Mail: reservations.bratislava@kempinski.com, Website: www.kempinski.com/bratislava