Boykott den Boykotteuren? – Liste mit Organisationen veröffentlicht, deren Mitgliedern die Einreise nach Israel verweigert werden soll

Israel
Fahnen des Staates Israel. Quelle: Pixabay

Tel Aviv, Israel; Berlin, Deuschland (Weltexpress). In Israel schreiten die Politiker, die der Meinung sind, dass die Boykotteure zu boykottieren seien, Seit‘ an Seit‘ und vorwärts immer. Deutsche marschieren mit.

Gestern notiert „Haaretz“ (7.1.2018) unter Berufung auf das israelische Ministerium für strategische Angelegenheiten, ja, das gibt es wirklich, dass die Behörden eine Liste von knapp zwei Dutzend Organisationen veröffentlicht, deren Mitgliedern die Einreise nach Israel verweigert werden soll.

Von der Verteidigung zum Angriff

„Wir sind von der Defensive in die Offensive gegangen“, nennt Gilad Erdan, Israels Minister für strategische Angelegenheiten, das Vorhaben. „Die Organisationen, die für einen Boykott auftreten, müssen wissen, dass der Staat Israel gegen sie vorgehen und ihren Vertretern nicht genehmigen wird, ins Land einzureisen und den Bürgern zu schaden“, erklärt Erdan weiter.

Die Organisationen gehörten laut „Haaretz“ der internationalen BDS-Kampagne (Boycott, Divestment and Sanctions) an, von denen einige laut Erdan bereits von Israel bereits an der Einreise gehindert wurden.

Die Liste

Laut „Jerusalem Post“ (7.1.2018) seien folgende Organisationen von einem eventuellen Einreiseverbot betroffen:

Aus Europa:

AFPS (The Association France Palestine Solidarity)
BDS France
BDS Italy
ECCP (The European Coordination of Committees and Associations for Palestine)
FOA (Friends of Al-Aqsa)
IPSC (Ireland Palestine Solidarity Campaign)
Norge Palestinakomitee (The Palestine Committee of Norway)
PGS – Palestinagrupperna i Sverige (Palestine Solidarity Association in Sweden)
War on Want
BDS Kampagne

Aus den USA:

AFSC (American Friends Service Committee)
AMP (American Muslims for Palestine)
Code Pink
JVP (Jewish Voice for Peace)
NSJP (National Students for Justice in Palestine)
USCPR (US Campaign for Palestinian Rights)

Aus Südamerika:

BDS Chile

Aus Afrika:

BDS South Africa

International:

BNC (BDS National Committee)

Buhrow und die Boykotteure der Boykotteure

Zu den Boykotteuren zählen auch Prominente wie Roger Waters von Pink Floyd. Der Musiker wird neuerdings vom Staats-TV der Bundesrepublik Deutschland (BRD), genauer: von der ARD, boykottiert.

Thomas Buhrow, Intendant des Westdeutschen Rundfunks (WDR) mit Sitz in Köln, hörte zuvor die Signale einer Kölnerin, die eine Petition initiiert und 1.500 Unterschriften an den WDR schickte. „Will der WDR tatsächlich das neue ‚Kauft nicht bei Juden‘ unterstützen? Und dann auch noch mit öffentlich-rechtlichen Mitteln?“ lautete ihre Frage. Buhrow antwortete: „Ich spüre, dass nicht viele Worte und Argumente Sie überzeugen werden, sondern nur eine eindeutige Handlung. Deshalb komme ich Ihrer Bitte nach: Die Zusammenarbeit für das Konzert ist beendet.“ Andere Rundfunkanstalten der ARD folgten Buhrows Boykott.

Gut, dass Buhrow nicht die BRD leitet, sondern nur den WDR.

Vorheriger ArtikelDer SC Paderborn wartet auf den FC Bayern München – Die Paarungen für das Viertelfinale im DFB-Pokal
Nächster ArtikelFotoreportage: Zwei Aber-Hallo-Torhüter und ein 3:1-Sieg der Berliner Eisbären gegen die Iserlohn Roosters