Bonns neuer Oberbürgermeister Nimptsch nutzt alle modernen Kommunikationsmittel, um die Bürger rasch zu informieren

Bonns neuer Oberbürgermeister Nimptsch

Da wurde klar, wie engagiert Bonns Internetgemeinde ist. Fazit: Diese Premiere zur konstituierenden Ratssitzung ist gelungen: 1749-mal wurde die Internetseite video.bonn.de aufgerufen. Die Klicks stammen von 582 unterschiedlichen Besuchern, die sich die erste Ratssitzung der neuen Legislaturperiode von ihren PCs aus live anschauten. Zum Vergleich: Auf die extra für diese Sitzung um etliche Plätze vergrößerte und bis auf den letzten Platz besetzte Tribüne im Ratssaal des Stadthauses passten 104 Zuschauerinnen und Zuschauer. Mit der erstmals getesteten Live-Übertragung via Internet können so wesentlich mehr Bürgerinnen und Bürger die von ihnen gewählten Volksvertreter live erleben. Die Stadt Bonn möchte daher diese Internet-Übertragungen auch bei künftigen Ratssitzungen und damit ein Stück gelebter Demokratie anbieten. Bei jeder Sitzung müssen allerdings die Ratsmitglieder ihr Einverständnis erklären.

Der neue OB Jürgen Nimptsch höchstpersönlich twittert gar bis Mitternacht mit den Bürgern, ist informationsfreudig und spricht die „Sprache der Presse“: „Ich möchte die Menschen in der Stadt als Partner gewinnen", das sagte er bei seiner Antrittspressekonferenz im Alten Rathaus, wo sich noch selten so viele Journalisten von der schreibenden Zunft, Funk und Fernsehen eingefunden hatten. Das schien den neuen OB sehr zu freuen und er sagte das auch.

Als Schuldirektor und ehemaliger Schauspieler kennt er die Klaviatur der Kommunikation und die Wichtigkeit einer guten Pressearbeit, die aktuell über die Rathaus-Drähte nach außen laufen. Das ist für ihn wichtig, denn er plant eine Offensive der Partizipation, um die Mitbestimmung für die Bonner Bürgerinnen und Bürger auszubauen. In einer Bürgerbefragung, die zeitgleich mit der Landtagswahl 2010 stattfindet, will Nimptsch die Meinung der Bonnerinnen und Bonner kennenlernen. Die Befragung ist Teil eines Konzeptes, mit dem der neue Oberbürgermeister die Zusammenarbeit von Rat und Verwaltung intensivieren möchte.

Die Menschen als Partner gewinnen, das ist für Nimptsch sehr wichtig. Denn für ihn ist das „eine unabdingbare Voraussetzung für gelebte Demokratie. Dort, wo Distanzen zwischen Bürgerinnen und Bürgern und der Politik vorhanden sind, müssen wir diese gemeinsam abbauen. Wir müssen wieder »mehr Demokratie« wagen, sagte Nimptsch nach seiner Vereidigung zum Oberbürgermeister im Ratssaal des Stadthauses. Auch die rund 100.000 Bonnerinnen und Bonner, die nicht zur Wahl gegangen seien, möchte Bonns neuer OB in die Entwicklung der Stadt einbeziehen: „Es ist offenbart so, dass sich demokratische Mitwirkung nicht mehr darin erschöpfen kann und darf, alle vier, fünf oder sches Jahre zur Wahl zu gehen. Gelebte Demokratie bedeutet in unseren Zeiten mehr als das. Nimptsch hatte dazu Vorschläge zu neuen Formen der Bürgermitwirkung angekündigt.

Nimptsch kündigte an, dass die Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern über den städtischen Internetauftritt weiter verbessert wird: „Heute Vormittag ist eine Seite zum Thema Nummer eins: Weltkonferenzzentrum – World Conference Center (WCCB) – frei geschaltet worden.“ Die Bürger können hier ihre Fragen zum problematisch gewordenen Projekt (weltexpress.info berichtete) Kongresszentrum direkt stellen. Diese werden von der Verwaltung gebündelt und schnellstmöglich online beantwortet. Jugendliche will Nimptsch mit alternativen Informationsinstrumenten erreichen. „Dazu will ich ausprobieren, auch städtische Nachrichten über das Twitter-System zu verbreiten“, erklärt er in seinem ersten Newsletter an den Rat der Stadt und auch in Richtung der Bonner Bürgerinnen und Bürger.

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