Bolsonaro will Botschaft Brasiliens von Tel Aviv nach Jerusalem verlegen

Jerusalem.
Jerusalem. Quelle: Pixabay

Brasilia, Brasilien; Jerusalem, Israel (Weltexpress). Nach den Vereinigten Staaten von Amerika (VSA) will auch Brasilien seine Botschaft nach Jerusalem und also in die Hauptstadt Israels verlegen. Brasiliens künftiger Präsident Jair Bolsonaro will VSA-Präsident Donald Trump in diesem Punkt offensichtlich nicht nachstehen, so scheint es.

„Wie bereits im Wahlkampf angekündigt, wollen wir mit Brasiliens Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem umziehen. Israel ist ein souveräner Staat und wir respektieren das“, tippte Bolsonaro auf Twitter.

Trump erklärte vor der Verlegung der VS-amerikanischen Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem: „Wir werden die US-Botschaft in die ewige Hauptstadt des jüdischen Volkes verlegen, nach Jerusalem.“ Der Kongress der VSA hatten die Verlegung bereits 1995 beschlossen. Trump setzte 2018 diesen Beschluss um.

Auch der zentralamerikanische Staat Guatemala hat seine Botschaft in Jerusalem. Zwischenzeitlich gab es Botschaften von Paraguay, Kenia, Bolivien, Niederlande, Haiti, Costa Rica und El Salvador und anderen in Jerusalem. Die Botschaften wurden allerdings auf Grund des Druckes aus arabischen Staaten nach Tel Aviv verlegt. Dort sind viele Staaten der Vereinten Nationen mit Botschaften vertreten, darunter Deutschland, Österreich und Schweiz.

Der Grund ist einfach. Israel hatte den Ostteil Jerusalems 1967 besetzt und 1980 annektiert. Diese Annexion würde nicht anerkannt werden. Ost-Jerusalem müsse bei einer Zwei-Staaten-Lösung die Hauptstadt eines noch zu schaffenden palästinensischen Staates sein. Kritiker der Entscheidung von Trump und der Erklärung des Verlegungsvorhabens von Bolsonaro sehen darin eine Stärkung für Großisrael. Unter Großisrael wird verstehen viele nicht nur das Land zwischen Mittelmeer und Jordan, sondern auch große Teile Jordaniens, mitunter sogar Teile des Libanons, Syriens und Ägyptens. Das Reich König Davis könnte in der Zeit von 1000 bis 930 vor unserer Zeitrechnung nach Meinung mancher Historiker durchaus bis an den Euphrat gereicht haben.

In Israel wurde die Umzugserklärung von Bolsonaro überwiegend positiv aufgenommen. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu twitterte: „Ich gratuliere meinem Freund, dem gewählten Präsidenten von Brasilien, Jair Bolsonaro, zu seinem Vorhaben, die brasilianische Botschaft nach Jerusalem zu verlegen.“ Für Netanjahu sei das „ein historischer, richtiger und aufregender Schritt“.

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