Berlin, Deutschland (Weltexpress). Das, was die von Urs Fischer und anderen trainierte Mannschaft, die unter dem Titel 1. FC Union Berlin firmiert, am vergangenen Wochenende an der Autobahn bei Sinsheim leistete, das war leidenschaftslos und würde auch für die 2. Liga kaum reichen.
Abstiegskampf, Worte und Taten
Dass der Abstiegskampf, in dem die Berliner von Beginn der ersten Saison in der 1. Liga steckten, bereits zuvor beendet und also der Klassenerhalt geschafft wurde, das sah man der Manschaft als Ganzes an, aber auch fast allen Spielern.
In der Pressemitteilung der 1. FC Union Berlin e.V. vom 26.6.2020 wird dazu Urs Fischer zitiert, der „im Anschluss an das Spiel am vergangenen Sonnabend in Sinsheim“ gesagt haben soll: „Wenn du so lange Zeit extrem viel Druck hast, ist es ganz normal, dass es schwierig ist, die Spannung aufzubauen, wenn du dein Ziel erreicht hast. Nicht nur das Trainerteam, auch die Mannschaft, war mit dem Ergebnis in Hoffenheim nicht zufrieden. Wir haben das analysiert und jetzt gilt es, gegen Düsseldorf wieder alles zu geben.“
Schöne Worte, aber an den Früchten soll man auch die Menschen erkennen. Und weil der Mensch ein Mensch ist und sich in Verhältnissen verhält, darf auch am letzten Spieltag gegen die Fortuna aus Düsseldorf, die ihr Ziel Klassenerhalt noch nicht erreicht hat und indirekt gegen Werder Bremen um den Relegationsplatz kämpft, nicht viel von den Eisernen erwartet werden, jedenfalls nicht an der Weser.
Im Stadion An der Alten Försterei, das an Wuhle und Spree liegt, wird es für die Mannschaft von Uwe Rösler also um viel gehen. Sollte Werder wider Erwarten gegen den 1. FC Köln gewinnen, musste die Fortuna das auch tun, denn sie liegen derzeit nur zwei Punkte vor dem Bundesligaurgestein. Wohl wahr, derzeit ist Werder der Dinosaurier der Bundesliga, allerdings längst flugunfähig und wie der HSV am Aussterben.
Fortuna könnte sogar bei einem Unentschieden Glück haben und den Relegationsplatz, auf dem sie stehen, verteidigen, wenn Werder nicht zu viele Tore zu Sieg schießen sollte.
Rösler scheint auf die „geistige und körperliche Frische“ seiner Männer zu setzen, den Ernst der Lage und die „komfortable Situation“. Und wenn die Unioner weiter „feiern“, dann dürfte der Sieg für Fortuna ein echt glücklicher sein.
Party- und Urlaubsstimmung in der Alten Försterei.
Die Bierdusche in Berlin gab es bekanntlich schon wie auch Feierlichkeiten mit Fans nach dem Sieg gegen Paderborn. Während die die Düsseldorf sich vermutlich mit allen möglichen Mittel reinhängen werden, um nicht abzusteigen, sollten sich die Berliner nicht noch einmal so peinlich abschlachten lassen, oder?
Zum letzten Mal könnte Samstagnachmittag ab 15.30 Uhr Torhüter Rafal Gikiewicz für die Unioner auflaufen, aber auch Jakob Busk das Tor hüten. Sebastian Andersson hingegen wird nicht stürmen können. Gelbsperre. Florian Hübner und Julian Ryerson sind verletzt. Andere wollen sich nicht mehr verletzten, sondern in die Ferien. Party- und Urlaubsstimmung in der Alten Försterei.