Berlin, Deutschland (Weltexpress). Was ist das für ein politisches Signal? Nachdem gerade ein Zwischenfall zwischen einem britischen Kriegsschiff und russischen Streitkräften vorfiel, beginnt jetzt ein US-geführtes Manöver mit rund 5000 Soldaten, 32 Kriegsschiffen und 40 Flugzeugen unter anderem aus Australien, Südkorea, Pakistan und der Türkei. In dieser Größenordnung hat es das im Schwarzen Meer noch nicht gegeben. Stellen wir uns nur einmal vor, dass Russland in den internationalen Gewässern vor Florida eine ähnlich dimensionierte Übung abhielte. Vermutlich würden die USA ihre Sicherheit bedroht sehen, umfassende diplomatische und militärische Aktivitäten entfalten und einen weltweiten Entrüstungssturm entfesseln, um die Übung zu behindern oder zu beenden. Russland protestiert bisher nur und hält mit Sicherheit gleichzeitig seine Streitkräfte in Bereitschaft.
Die AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag begrüßt es ausdrücklich, dass sich die deutsche Marine an dieser Übung nicht beteiligt hat. Zugleich aber halte ich fest: Diese Art von Manövern löst keine Probleme, fördert keine Stabilität in der Schwarzmeerregion und erhöht auch keinesfalls die Sicherheit der Anrainerstaaten. Ein kleiner Zwischenfall könnte aus der leichten Meeresbrise einen unkontrollierbaren Sturm machen. Besser als Truppenaufmärsche und Militärübungen wäre endlich der Dialog mit Russland. Wie schwach Frau Merkel als deutsche Kanzlerin mittlerweile ist, zeigte sich auf ihrem letzten EU-Gipfel, wo sie noch nicht einmal mehr in der Lage war, diesen Dialog mit Russland voranzutreiben.