Berlin, Deutschland (Weltexpress). Vor vom Hallensprecher verkündeten 9.218 Zuschauern kamen die Berliner Eisbären in der hohen Mehrzweckhalle an der Spree am Donnerstagabend nach einem 0:2-Rückstand zurück und holten sich nach einem 2:2 nach dem letzten Drittel gegen die Düsseldorfer EG nach einem Erfolg im Penaltyschießen noch den Zusatzpunkt.
Wer will, der darf sich in die Tasche lügen und von einem Sieg sprechen und den 3:2-Endstand als Beleg angeben. Falsch ist das nicht. Denn in der Tat trafen Brendan Ranford (48.) und Jamie MacQueen (49.) in der regulären Spielzeit sowie Florian Kettemer und MacQueen im Penaltyschießen. Für Freunde der Augenwischerei war das sogar der fünfte Heimsieg in Folge.
Doch die von Clément Jodoin trainierte Zwischen-Baum-und-Borke-Mannschaft zeigte sich am Anfang wie in Augsburg, wo sie 0:3 verlor. Die DEG bestimmte im ersten Drittel die Begegnung. Alle Offensivbemühung waren Krampf und Kampf und was vors Tor von Mathias Niederberger. Wichtige Bullys gewannen die Gäste. Das Verhältnis lautet insgesamt laut DEL 25 gewonnene Bullys für die Bären und 38 für die DEG. Ansonsten zeigt die Abteilung Statistik ziemlich ausgeglichene Werte. Für einen Hausherren zu wenig, wie mancher nach der Partie meinte.
Der Berliner Angriff war bescheiden. Möglichkeiten waren Mangelware. Sogar als Patrick Buzas, der das 1:0 für die Gäste erzielte (3.) und Kevin Marshall für die DEG die Strafbank drückten, wollte kein Treffer gelingen.
Die Führung für die Gäste, die von Beginn an gefährlich waren, konnte der Berliner Alexander Barta, der für die DEG aufläuft, zu Beginn des Abschlussdrittels im Nachschuss sogar auf 2:0 erhöhen (44.).
Dann kam der Berliner Doppelschlag innerhalb einer halben Minute. Glück für die einen, Pech für die anderen.
Trotz hitziger und harter Minuten fiel kein weiterer Treffer, auch nicht in der Overtime beim Drei gegen Drei.
Immerhin trafen mit Kettemer und MacQueen Berlins beste Torschützen, während Jaedon Descheneau und Philip Gogulla an Kevin Poulin scheiterten wie zuvor Ranford an Niederberger.
Die Düsseldorfer belohnen sich am Ende nicht für einen starken Auftritt, bei dem sie zum Schluss nachließen, weswegen die über weite Strecken biederen Berliner zu Chancen kamen und ausgleichen konnten. Sie stehen zwei Punkte hinter den Rotbullen aus München, die bis dato 41 Punkten erreichten und zudem im Viertelfinale der Eishockey-Champions League stehen, auf dem dritten Rang der DEL-Tabelle. Erster sind und bleiben die Adler aus Mannheim mit 49 Punkten.
Viele Fans feierten dank Selbsttäuschung trotzdem oder sollen wir das Essen, Trinken, Fröhlichsein und eben Fansein nennen? Die Berliner Eisbären stehen mit 32 Punkten auf Platz sechs vor den punktgleichen Kölner Haien.
Mühsam holen die Berliner zwar in dieser Saison Punkte, doch der Anschluss an die Spitze der DEL will dieser Mannschaft unter dem neuen Trainer Jodoin einfach nicht gelingen. Woran liegt das? Ist das Mittelmaß, das sich durch diese Spielzeit zieht wie ein Kaugummi, auf die Verletzten zurückzuführen? Gibt der Kader nicht mehr her? Was tun?