Berlinale 2024: „Small Things Like These“ von Tim Mielants

Cillian Murphy in "Small Things Like These" ("Kleine Dinge wie diese" von Regisseur Tim Mielants. Irland, Belgien, 2024, Wettbewerb der Berlinale 2024. © Shane O’Connor

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Am Freitag wurde die Berlinale offiziell mit dem Film „Small Things Like These“ (Kleine Dinge wie diese) von Regisseur Tim Mielants und mit den Darstellern Cillian Murphy, Eileen Walsh, Michelle Fairley, Emily Watson, Clare Dunne und anderen am Berliner Marlene-Dietrich-Platz eröffnet.

Die Geschichte ist schnell erzählt. „1985, New Ross, Irland. Familienvater Bill Furlong schuftet als Kohlenhändler“, heißt es auf der Heimatseite der Berlinale im Weltnetz. Nein, ein Arbeiterfilm ist der Eröffnungsfilm nicht. Weiter im Text: „Eine Begegnung im örtlichen Kloster zwingt ihn, sich mit dem Schweigen der Stadtgemeinschaft, die unter der Kontrolle der Kirche steht, und mit seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen.“ Ah, ein sozialkritischer Film. Wenn dieses dunkle Kapital der irischen Geschichte nicht eines von vielen ist, so doch eines, das abgefrühstückt schien. Pustekuchen!

Diese Produktion, die auf einer Vorlage beziehungsweise dem gleichnamigen Roman von Claire Keegan basiert, beschäftigt sich mit katholischen Magdalenen-Heime, auch Magdalenen-Wäschereien genannt. In den Erziehungs- beziehungsweise Korrektionsanstalten der Christen und Pfaffen, die auch Besserungsanstalten für Frauen und Arbeitsplätze (Wäschereien) waren, wurden nicht Tausende von Mädchen ausgebeutet und mißbraucht, sondern Zehntausende.

Daß die Verbrecher-Veranstaltung der römisch-katholischen Kirche immer noch erlaubt und nicht längst wie beispielsweise Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei verboten ist, das wundert Kenner und Kritiker nicht. Die Dinge sind eben nicht klein, sondern groß, mächtig gewaltig und ohne Revolution nicht umzustürzen. Daß das mit Belogenen, Betrogenen und Bekloppten, die es auch am Drehort in der Grafschaft Wexford en masse gibt, nicht geht, das wird verständlich, wenn man den Film sieht, in dem Frank van den Eeden als Kameramann die gemütliche wie klaustrophobische Kleinstadt, in der jeder jeden kennt, aber keiner die Wahrheit in Klarheit auf den Begriff bringt, sieht und dann auch noch das Berlinale-Publikum, darunter die Lohnarbeiter der Lücken- und Lügenpresse, in Berlin.

Filmographische Angaben:

  • Originaltitel: Small Things Like These
  • Deutscher Titel: Kleine Dinge wie diese
  • Originalsprache: Englisch
  • Produktionsstaat: Irland, Belgien
  • Produktionsjahr: 2024
  • Regie: Tim Mielants
  • Drehbuch: Enda Walsh
  • Buchvorlage: Claire Keegan
  • Kamera: Frank van den Eeden
  • Schnitt: Alain Dessauvage
  • Musik: Senjan Janson
  • Sound Design: Senjan Janson
  • Ton: Hugh Fox
  • Maske: Lynn Johnston
  • Herstellungsleitung: Lorraine Hewson
  • Szenenbild: Paki Smith
  • Casting: Mauree Hughes
  • Darsteller: Cillian Murphy (Bill Furlong), Eileen Walsh (Eilee Furlong), Michelle Fairley (Mrs. Wilson), Emily Watson (Schwester Mary), Clare Dunne (Schwester Carmel), Helen Behan (Mrs Kehoe), Cilian O Gairbhi (Sarahs Vater), Abby Fitz (Lisa), Louis Kirwan (der junge Bill Furlong) und andere
  • Produzenten: Matt Damon, Catherine Magee, Alan Moloney, Cillian Murphiy, Jeff Robinov, Drew Vinton
  • Ausführende Produzenten: Ben Affleck, Kevin LLaaoran, Michael Joe
  • Kooproduktion: Wilder Content, Antwerpen
  • Länge: 96 Minuten
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