Detlef Braun, Geschäftsführer der Messe Frankfurt: „Die Deutschen sind bereit, für Design und Qualität mehr Geld auszugeben“, dazu gehört auch die Nachhaltigkeit, denn „der Wirtschaftsaufschwung ist beim Verbraucher angekommen, die Konsumbremse ist gelöst“. Für die Ambiente bedeutet das die Aussicht auf viele Bestellungen bei den Produzenten „rund um den gedeckten Tisch, Küche und Hausrat, Geschenk- und Dekorationsartikel sowie Wohn- und Einrichtungsaccessoires.“ Insgesamt erwirtschaftet der Konsumgüterhandel weltweit 9.5 Billionen Euro, wovon mit 400 Milliarden Deutschland allein einen Anteil von 4 Prozent hat. Laut Braun landet jeder sechste Euro eines Bundesbürgers im Topf der Konsumgüterwirtschaft.
Daß dies so weitergeht, sich sogar noch steigert, wird von den rund 133 000 angenommenen Besuchern aus 160 Ländern erwartet, die auf Aussteller aus insgesamt 86 Ländern treffen. Mit 1 168 stehen die deutschen Aussteller an der Spitze, aus dem Ausland kommen 3 215, die zusammen auf einer Ausstellungsfläche von 320 000 ihre Angebote unterbringen. Aussagekräftig und manchmal nur pittoresk sind Statistiken, die die Aussteller nach Ländern zuordnen. Da ist im Jahr 2011 Andorra mit einem Aussteller vertreten, keinem im Vorjahr. Und auch Palästina schickt dieses Jahr einen. Aus Serbien kommen zwei, statt einer und Syrien bleibt bei einem, während dieser eine vom Vorjahr aus dem Jemen und Jordanien zu Hause bleibt.
Natürlich geht es wirtschaftlich gesehen um die Masse. Da steht Indien an der Spitze, die von 344 auf 354 Aussteller anwachsen, dicht gefolgt von China, die von 280 auf 349 Teilnehmer springen. Europäische Spitze ist Italien, die 330 Aussteller hatten und nun vier weniger mitbringen. Danach kommen Hongkong, Taiwan, die Niederlande, Thailand, Frankreich, Türkei und Großbritannien. Insbesondere die Türkei nähert sich wieder ihren früheren Spitzenwerten an. Die Produktvielfalt auf der Messe wird stärker unter dem Gesichtspunkt der Qualität ausgewählt, aber auch von seinem Aussehen her. In der forsa-Umfrage gaben 88 Prozent der Befragten an, auf gutes Design beim Kauf einzelner Produkte zu achten.
Die Gestaltungsseite ist in der Tat ein deutlicher Schwerpunkt auf der Messe, die deshalb auch Designerpreise vergibt. Darüber sprach Bereichsleiterin Nicolette Naumann, die die Vielfalt der Designerpreise in der Bundesrepublik differenzierte und die jeweiligen Zugangskriterien nannte. So ist ein Kriterium für den Designpreis der Bundesrepublik Deutschland als zentraler Maßnahme zur Designförderung die Voraussetzung, daß man schon einen bundesrepublikanischen Designpreis gewonnen hat. Der von der Messe ausgelobte Preis heißt „Design Plus“, ist hoch angesehen und wird in der Galleria für funktional und gestalterisch überzeugende Konsumgüterprodukte verliehen. Weitere Auszeichnungen sind „Produkt des Jahres“ und die „Kücheninnovation des Jahres“, vor allem aber der Negativpreis „Plagiarius“, mit dem die Firma ausgezeichnet wird, deren Produkt auf besonders fiese Weise von anderen kopiert, nachgeahmt, gedoppelt, also gefälscht wurde.