Nun gerät Toyota aber wieder in dunkleres Licht, da eine Reihe größerer Rückrufaktionen diverser Modelle nicht abreißen will. Insgesamt betrifft diese das Image des Konzerns beschädigende Entwicklung global 2,8 Millionen Fahrzeuge. Dazu gehört auch das erfolgreiche und als solide geltende Hybridmodell Prius (Kompaktklasse). Gegebenenfalls zu behebende Probleme sind an der Lenkung und den Wasserpumpen verortbar.
Die aktuellen Ruckrufaktionen beziehen sich in Japan auf 1,5 Millionen Autos; in den USA umfaßt die Menge 670.000 Fahrzeuge; in Europa müssen knapp 500.000 Pkw zur Überprüfung in die Werkstatt, davon allein in der Bundesrepublik Deutschland gut 60.000.
Da Toyota aus Gründen der Kostensenkung die Gleichteilestrategie verfolgt, sind gleich mehrere Modelle in dem Produktionszeitraum von 2001 bis 2009 betroffen. Es handelt sich dabei um das Mittelklassemodell Avensis, den Auris-Vorgänger Corolla (Kompaktsegment) und eben den Hybriden Prius (zweite Generation).
Toyota ist in dieser Angelegenheit ein gebranntes Kind. Schon in den Jahren 2009 und 2010 mußte der japanische Volumenhersteller wegen klemmender Gaspedale und rutschender Fußmatten eine größere Rückrufaktion starten (wir berichteten). Das gute Image von Toyota als Qualitätsmeister hat darunter weltweit gelitten.
Zwar hatte Toyota sein Qualitätsmanagement in der Folge verbessert, auch stellte sich heraus, daß die meisten der gemeldeten tödlichen Unfälle auf Fahrfehler zurückzuführen waren. Dennoch: Der Ansehensverlust blieb, und nun folgt erneut eine Reihe zu behebender Mängel.
Allerdings hat Toyota seine Rückrufpolitik infolge der negativen Erfahrungen geändert, das heißt: kundennäher gestaltet. Die Fahrzeughalter werden nun früher über mögliche Mängel informiert.
Zu hoffen ist, daß niemand zu Schaden kommt.
kb