Es gibt Autos, die werden eher mit dem Bauch als mit dem Kopf gekauft – das Gefühl entscheidet, nicht der Verstand. Dazu gehören auch die Roadster. Vor 25 Jahren präsentierte Mazda erstmals einen MX-5 in Deutschland und löste damit einen Trend aus: Ein ganzes Fahrzeug-Segment wurde neu belebt. Heute ist der MX-5 der meistverkaufte Roadster aller Zeiten.
Und mit der nunmehr vierten Generation des MX-5 ist Mazda wieder ein Fahrzeug gelungen, das dem Fahrer sozusagen an den Hintern wächst, mit dem man einfach nur fahren will, nichts transportieren. Siehe oben. Das Gesicht prägen nun schmale LED-Scheinwerfer, die Kotflügel sind weit über die Räder gewölbt. Das bringt dem niedrigen Fahrzeug mehr Breite, als es mit 1,74 Metern wirklich hat.
Trotzdem der Radstand etwas geschrumpft ist, bietet der MX-5 auch groß Gewachsenen vernünftige Platzverhältnisse. Allerdings ist der Fußraum für den Beifahrer eingeschränkt. Wie beim Großvater vor 25 Jahren, spannt sich über Fahrer und Beifahrer ein Faltverdeck aus Stoff, das sich jetzt aber spielend leicht öffnen und schließen lässt – und zwar sogar ohne elektrische Hilfe und ohne dass man aussteigen muss.
Doch cool bleiben und überlegen: Dieser kultige Fahrspaß ohne großen Nutzwert (Gepäckraumvolumen: 130 Liter und kaum Ablagen) kostet mindestens 22 990 Euro. Dafür hat man jetzt aber schon mal eine Klimaanlage an Bord, und unter die schick gerundete Haube bekommt man den 1,5-Liter-Skyactiv-Benziner mit 96 kW/131 PS eingepflanzt, der über sechs Gänge ganz ordentlich auf Trab gebracht wird. Außerdem wird der 2,0-Liter-Skyactiv-Benziner mit 118 kW/160 PS angeboten, für den aber – inklusive der 17-Zoll-Leichtmetallfelgen – 3900 Euro draufzulegen sind.
Bei ersten Fahrtests mit dem neuen MX-5 überzeugen das leichte Handling, das knackige Fahrwerk, die hervorragende Straßenlage und die neue präzise elektromechanische Lenkung. Das Sechsgang-Getriebe mit Joystick-Hebel ermöglicht den schnellen Gangwechsel auf kürzesten Wegen. Beide Sauger-Motoren sind hoch verdichtet und gefallen durch ihre lineare Kraftentfaltung ebenso wie durch ihren kernigen Klang.
Die Unterschiede zwischen beiden Triebwerken sind nicht so groß, als dass man nicht den kleineren Benziner wählen könnte. Der schafft eine Spitze von 204 km/h, und sein Normverbrauch wird mit 6,0 Litern pro 100 Kilometer angegeben. Nur etwa einen halben Liter mehr nahm der kleine Roadster auf dieser Distanz in der Praxis.