Im vergangenen Geschäftsjahr gelang dem Premium-Hersteller ein Zuwachs von acht Prozent, und es wurde der Rekordwert von 1,57 Millionen verkaufter Autos erzielt. Doch gleichzeitig ging der Nettogewinn um acht Prozent auf rund vier Milliarden Euro zurück. „2013 stand vor allem im Zeichen der Expansion und damit neuer Standorte“, begründet Stadler diese Entwicklung.
Seit Beginn des vergangenen Jahres seien drei neue Automobil-Produktionsstätten hinzugekommen, und heute würden bereits mehr Automobile außerhalb Deutschlands gefertigt als innerhalb. Bis 2016 sollen zwei weitere Standorte in Mexiko und Brasilien eröffnet werden „Dann fertigen wir in allen Regionen, in denen wir mit einem überproportionalen Wachstum rechnen“, erklärt er. Allerdings ist Europa nach wie vor die stärkste Verkaufsregion für Audi. „2013 sind 732 000 Automobile von Audi in Europa ausgeliefert worden“, so Stadler.
Um den Höhenflug nicht zu unterbrechen, steckt Audi enorme Beträge in die Entwicklung. So investierte das Unternehmen im vergangenen Jahr 3,6 Milliarden Euro in die Produktion sowie in neue Modelle und Technologien. Das sind zehn Prozent mehr als ein Jahr zuvor. „In wenigen Jahren haben wir 60 Modelle im Programm, wir untermauern unseren Führungsanspruch in Innovationsfeldern wie Lichttechnologie, Leichtbau, Vernetzung und pilotiertem Fahren, wir investieren in die Weiterentwicklung unseres quattro-Antriebes und unserer hocheffizienten High-Tech-Aggregate, und wir rollen unsere alternativen Antriebs-Angebote weiter aus“, betont der Vorstands-Chef.
Dabei kündigt er auch einen noch intensiveren Wettbewerb im Premium-Segment an. Die Hersteller würden sich gegenseitig anstacheln, und das sei auch gut so. Audi strebt wie Mercedes-Benz an, sobald wie möglich BMW als größte deutsche Premium-Marke abzulösen. Audi-Finanzvorstand Axel Strotbek weiß, dass damit auch ein entsprechender Preisdruck einhergeht. Allerdings wolle man sich nicht an Rabattschlachten beteiligen. Und noch ist Audi im Vergleich zu den direkten Wettbewerbern hoch profitabel. So schaffte das Unternehmen auch 2013 eine operative Umsatzrendite von 10,1 Prozent.
Einen annähernd so guten Wert wieder zu schaffen, erfordert angesichts der Marktsituation eine enorme Anstrengung. Und weit mehr als das: Herausragende Innovationen sind gefragt, um dem Anspruch „Vorsprung durch Technik“ tatsächlich noch gerecht zu werden. Die Konkurrenz schläft bekanntlich auch nicht. Dieser Part liegt nun in den Händen von Prof. Ulrich Hackenberg, seit reichlich einem halben Jahr Entwicklungschef bei Audi. Er kündigte im Rahmen der Jahrespressekonferenz an, in diesem Jahr 17 Modelle und Derivate auf den Markt bringen zu wollen – unter anderem den S1, den S1 Sportback und das S3 Cabrio.
Als absolutes Modell-Highlight des Jahres 2014 nannte er den Audi TT. „Im neuen TT steckt alles, was Audi ausmacht: beeindruckende Sportlichkeit, hochwertiges Design, wegweisende Effizienz“, unterstreicht er und verrät schon mal, dass es Derivate dieses Modells geben wird. So existieren bereits Studien eines Sportwagens TT quattro sport sowie eines geländegängigen TT allroad shooting brake.
Überraschendes verkündete Hackenberg zum R8 e-tron: Der Elektro-Sportler soll – im Gegensatz zu einer Entscheidung vor einem Jahr an gleicher Stelle – nun doch gebaut werden, allerdings nur auf Kundenwunsch. Bedeutsam für diese Entscheidung war vor allem, dass die Reichweite des Sportwagens von 215 Kilometer auf etwa 450 Kilometer erhöht werden konnte. Um das zu erreichen, war eine neue Batterie-Technik eingesetzt und der Antriebsstrang deutlich effizienter gestaltet worden.