Berlin, Ingolstadt, München, Deutschland (Weltexpress). Die Audi AG mit Sitz in Ingolstadt akzeptiert ein Bußgeld in Höhe von 800 Millionen Euro, wie der VW-Konzern mit Sitz in Wolfsburg heute mitteilte. Wörtlich heißt es: „Die Audi AG bekennt sich zu ihrer Verantwortung für die vorgefallenen Aufsichtspflichtverletzungen.“
Das Bußgeld setze sich laut Pressemitteilung der Audi AG vom 16.10.2018 „aus dem gesetzlichen Höchstmaß einer Ahndung in Höhe von EUR 5 Mio. für fahrlässige Ordnungswidrigkeiten sowie einer Abschöpfung wirtschaftlicher Vorteile in Höhe von EUR 795 Mio. zusammen“.
Das Verfahren gegen gegen die Audi AG wurde von der Staatsanwaltschaft München II angestrengt. Die warf der Audi AG vor, „nicht erkannt zu haben“, dass in den von Volkswagen entwickelten V6- und V8-Dieselmotoren Software eingebaut war, die den Schadstoffausstoß auf dem Prüfstand drosselte.
„Nicht erkannt zu haben“ und/oder nichts gewusst zu haben? Audi-Chef Rupert Stadler sitzt nach wie vor in Untersuchungshaft. Allerdings liegt dem Oberlandesgericht München eine Haftbeschwerde vor. Nicht nur gegen Stadler wird ermittelt, sondern gegen weitere in den sogenannten Diese-Betrugsskandel Beschuldigte. Telefonate, Kurznachrichten, E-Mails und Zeugenaussagen belasten die rund 20 Beschuldigten, vom illegalen Verkaufs von Fahrzeugen mit gefälschten Abgaswerten gewusst zu haben und also alle Kunden belogen und betrogen zu haben.
Die Pressestelle der Audi AG teilt heute zudem mit: „Durch den Bußgeldbescheid wird das gegen die AUDI AG laufende Ordnungswidrigkeitenverfahren der Staatsanwaltschaft München II abschließend beendet. Unter Einbeziehung der Sondereinflüsse aus dem Bußgeldbescheid wird der Audi Konzern wesentliche finanzielle Spitzenkennzahlen aus seiner Prognose für das Geschäftsjahr 2018 deutlich unterschreiten.“
Auch die Porsche SE, die an VW, zu dem Audi gehört, mit 30,8 Prozent beteiligt ist, wird Gewinneinbußen hinnehme müssen. Laut „Spiegel-Online“ (16.10.2018) rechnet SIE „für 2018 nun mit einem Nettogewinn von 2,5 bis 3,5 Milliarden Euro“.