„Vor 20 Jahren ist es gemeinsam gelungen, die Kluft zwischen Ost und West zu überwinden. Jetzt muss es der Staatengemeinschaft gelingen, mit einem internationalen, ambitionierten Klimavertrag in Kopenhagen die Folgen des Klimwandels in den Griff zu bekommen“, sagt Greenpeace-Klimaexpertin Anike Peters. „Eine mutige und entschlossene Führung der EU und der USA ist jetzt gefordert.“ Greenpeace fordert die an den Feierlichkeiten teilnehmenden Staatschefs auf, sich gemeinsam für ein gerechtes Klimaschutzabkommen in Kopenhagen einzusetzen.
Bisher endeten die Vorbereitungs-Konferenzen für den Klimagipfel in Kopenhagen ohne konkrete Ergebnisse. Die Industriestaaten als Hauptverursacher des Klimawandels verweigern vor allem den vom Klimawandel besonders betroffenen Entwicklungsländern ihre Klimasolidarität. US-Präsident Barack Obama gelingt es nicht, ambitionierte Klimaschutzziele gegen die Industrie im eigenen Land durchzusetzen. In der EU sind es vor allem Deutschland und auch Polen, die konkrete Finanzzusagen für die Entwicklungsländer verweigern.
Um den ortschreitenden Klimawandel zu stoppen und den Temperaturanstieg auf deutlich unter zwei Grad Celsius zu begrenzen, fordert Greenpeace von den Industriestaaten eine Reduzierung der Emissionen um mindestens 40 Prozent bis 2020. Zur Unterstützung der Entwicklungsländer müssen die Industrienationen jährlich 110 Milliarden Euro bereitstellen. Mit diesem Geld sollen Urwaldschutz und Anpassungsmaßnahmen der Entwicklungsländer an die Folgen des Klimawandels finanziert werden.
„Ohne die Verständigung auf verbindliche CO2-Reduktionsziele und klare finanzielle Zusagen an die Entwicklungsländer droht die Weltklimakonferenz in Kopenhagen zu scheitern“, sagt Peters. „Hätten die Politiker vor 20 Jahren so gezögert, wäre der Eiserne Vorhang nicht gefallen.“
Die Klimakonferenz in Kopenhagen, die vom 7. bis zum 18. Dezember stattfindet, gilt als historische Chance, einen international rechtsverbindliche Nachfolgevertrag für das 2012 auslaufende Kyotoprotokoll zu beschließen.
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Presseerklärung Greenpeace e.V. vom 08. November 2009.