Berlin, Deutschland (Weltexpress). Am Ende steht ein 4:2 auf dem Videowürfen, auf den nur ein paar Zuschauer in der hohen Mehrweckhalle an der Spree in Berlin schauen. 4 Tore für die Berliner Eisbären und 2 für die Roosters aus Iserlohn. Was relativ klar aussehen mag, das war ein echter Arbeitssieg.
Zwar gingen die Hausherren durch Leonhard Pföderl früh in Führung (6.), doch die währte nicht lange. Vorausgegangen war übrigens eine Auseinandersetzung zwischen Jonas Müller und Joseph Withney. Beide wurden wegen unnötiger Härte von den Hauptschiedsrichtern Gordon Schukies und Bastian Steingross für jeweils zwei Minuten in die Kühlbox gesteckt. Weniger Hindernisse auf dem Eis bedeutete für die spielerisch besseren Berliner dann doch Vorteile.
Doch erste erzielte Ryan Johnston den 1:1-Ausgleich (9.) und dann Whitney auch noch die Führung aus kurzer Distanz im Überzahlspiel (11.). Müller saß gerade eine halbe Minute eine Strafe wegen Stockschlags ab. Bei diesem Stand blieb es bis zur ersten Drittelpause.
Im Mitteldrittel sah es ein wenig so aus, als würden die Berliner an die letzten miserablen Mitteldrittel anknüpfen wollen, aber dann wehren sie sich doch, hielten dagegen, ballerten aus allen Lagen und belohnten sich. Kristopher Foucault schoss den Ausgleich (32.) und Giovanni Fiore wenig später in Überzahl die nächste Eisbären-Führung heraus (34.), welche die Berliner nicht wieder hergaben.
Beide Mannschaften leisteten sich zu viele unnötige Zeitstrafen, sogar Andreas Jennike (34.), für den ein Mannschaftskamerad auf die Strafbank ging. Der eine oder andere Bandencheck und Stockschlag war nicht schön.
Im Schlussdrittel sorgte Mark Zengerle, der aus Bremerhaven nach Berlin kam, für den Schlusspunkt. Der Stürmer, der in elf Spielen schon sieben Vorlagen gab erzielte seinen zweiten Treffer. Tolle Leistung. Auch Pföderl ist mit drei Vorlagen und acht Toren in elf Spielen einer der besten Eisbären wie Foucault mit ebenfalls acht Toren und fünf Vorlagen in elf Spielen.
Neuzugang Zachary Boychuk wurde von Eisbären Cheftrainer Serge Aubin in die dritte Reihe beordert und zeigte in ein paar Situationen sein können, insbesondere bei einem Solo am Ende des Anfangsdrittels, das er nicht mit einem Tor krönte (20.).
Wenn die Berliner allerdings nicht nur mit den Pinguinen aus Bremerhaven und der Düsseldorfer EG mithalten wollen, sondern dominanter spielen und sicher siegen, sowie gegen die besten Mannschaften der stärkeren Gruppe Süd, das sind die Adler aus Mannheim, die Panther aus Ingolstadt, die sich hervorragend verstärkt haben, und die Rotbullen aus München, bestehen wollen, dann müssen sie sich verbessern. 80 Schüsse der Berliner scheinen viel (30 Schüsse der Roosters), doch wenn davon 46 aufs Tor gehen (24 Torschüsse der Roosters) und nur 4 ins Tor, dann ist das nicht effizient genug.
Nebenbei bemerkt würden stärkere Stürmer die Fehler der Verteidiger vermutlich gnadenloser ausnutzen als die Hähnchen vom Seilersee.
Außerdem war das Überzahlspiel der Berliner bei 16 Strafminuten für Iserlohn mangelhaft.
Wie auch immer: die Berliner Eisbären stehen nach elf Punktspielen mit 23 Punkten hinter Bremerhaven (24 Punkte) und vor Düsseldorf (21 Punkte) auf dem zweiten Platz der Tabelle von sechs Mannschaft plus der außer Konkurrenz spielenden Pinguinen aus Krefeld (drei Punkte nach elf Spielen).
Bei sechs Siegen in sechs Heimspielen hätten die Fans bestimmt ihre Freude gehabt. So werden jedes Mal 14.200 Zuschauer „vermisst“.
Daten zum Spiel
Iserlohn Roosters versus Eisbären Berlin, Donnerstag, 28.1.2021, Spielbeginn: 18.30 Uhr
Endergebnis: 4:2 (1:2, 2:0, 1:0)
Aufstellungen:
Eisbären Berlin: Niederberger (Ancicka) – McKiernan, Espeland; Ramage (A), Müller; Wissmann (A), Hördler (C); Mik – Foucault, Zengerle, Tuomie; Pföderl, Reichel, Noebels; Fiore, Boychuk, White; Labrie, Streu, Dietz
Cheftrainer: Serge Aubin
Iserlohn Roosters: Jenike (Schwendener) – Ankert, Baxmann; Johnston, Raymond; Buschmann, Orendorz; Proske – Aubin, Raedeke, Friedrich; Jentzsch, Grenier, Whitney; Bailey, Sutter, Lowry; Fleischer, Weidner, Lautenschlager
Cheftrainer: Jason O’Leary
Schiedsrichter: Gordon Schukies und Bastian Steingross