Daß das auch in der Autoindustrie schon lange nicht mehr der Fall ist, das zeigt die permanente Überproduktion in dieser Branche. Zu groß ist das Angebot für zu wenig Nachfrage.
Autopapst Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen legt jetzt eine Studie vor, aus der hervorgeht, daß die Autobauer weitere Einbußen hinnehmen müssen. Dieses Jahr könnte "das schlechteste Autojahr der letzten dreißig Jahre" werden, warnt Dudenhöffer und nennt 11,9 Millionen Fahrzeuge, die in den 27 EU-Staaten und den Staaten der Europäischen Freihandelszone verkauft werden könnten, wenig.
In der Tat: die Hose ist tot. Der Süden Europas hängt am Tropf und das Moos, ohne dem nix los ist, fließt zu langsame und das zu langsam Fließende ist zu wenig, um neue Autos kaufen zu können, denn wollen, das würden sie schon, die Verdammten der EU. Zypern, Griechenland, Portugal und Spanien kann man vergessen und die Aussichten auch für Italien und Frankreich werden immer schlechter, mögen die dahingegrinsten Reden der Politikerkaste aus diesen Rolltreppe-abwärts-Staaten auch lauten wie sie geschnitten Brot, also aalglatt und Trallala, die Aussichten bleiben Trübe. Dudenhöffer nennt sie nett "weiter schlecht".
Wegen der eingangs erwähnten immer mieser werdenden Nachfrage werde die Auslastung der Autofabriken in Europa so schlecht ausfallen wie seit Kriegsende 1945 nicht mehr. In den meisten Fabriken im "Süden" ginge die Auslastung von 62 auf 58 Prozent zurück. In Frankreich würde die Auslastung bei 51 Prozent liegen und in Italien mit 49 Prozent am schlechtesten. Wer im Süden produziert und im Süden verkaut, den trifft es in der Autobauerbranche am härtesten. Wir wissen: Das sind die französische und italienische Hersteller.
Die sind aus unserer Sicht weder zu retten, noch sind Rettungsversuche wünschenswert, denn die im Grunde effektiveren Fabriken im Norden können mit Leichtigkeit (24/7) für den Bedarf des Südens mitproduzieren – nur nicht für Arbeitslose, denn die sind keine Autokäufer.
In Deutschland würde laut Dudenhöffer stark der seit 1929 zum us-amerikanischen Konzern General Motos gehörende Autohersteller Opel betroffen sein, der von der Krise ohne Ende in die Katastrophe mit Ende zu rutschen droht. Die permanente Überproduktion zwinkt zum Produktionsabbau, fegt Konkurrenz vom Markt oder zwingt zu neuen Ufern. Vielleicht produzieren die Opelianer bald wieder Nähmaschinen zu Löhnen wie in Kambodscha. Wer weiß?!