Bisher konnte ich nur einen Emailausdruck ergattern, der nun vor mir liegt. Darin ein Hinweis auf aktuelle Presseinfos von Schmidt Spiele. Schmidt Spiele? „Schmidt Spiele ist ein Berliner Spieleverlag“, heißt es in Wikipedia, und schon beim Lesen des nächsten Satzes dämmert es. Richtig, das berümt-berüchtigte Brett- und Gesellschaftsspiel „Mensch ärgere Dich nicht“ habe Josef Friedrich Schmidt 1907/08 entwickelt. Ein Hyperlink führt uns auf die Seite der heutigen GmbH, deren Eigentümer bestimmt nicht mehr Schmidt heißen (oder?) mit ihrem Angebot, das sich in Spiele, Kartenspiele, Puzzels und Plüsch gliedert. Zudem fallen sofort drei Spiele ins Auge, die als „Spiele des Jahres“ vorgestellt werden. Eines ist das Kinderspiel der Jahres 2009, ein anderes nominiert zum Spiel des Jahres 2009 und ein drittes hat es zum Spiel des Jahres 2009 geschafft und den Kritikerpreis erhalten. Kritiker bin ich selber und so klicke ich das Angebot an.
Das Spiel des Jahres 2009 wurde am 29. Juni 2009 ausgezeichnet und trägt den Titel „Dominion“. Das sagt mir als Spielemuffel überhaupt nichts. Was macht ein Onlineredakteur in diesem Fall? Er googelt. 18.100.100 Einträge verzeichnet unter google.de der Suchmaschinenprimus. An erster Stelle bietet Amazon ein Spiel für 17,95 Euro und verspricht Versand in 24 Stunden. Der Pferdefuß folgt sogleich: Erst ab einem Bestellwert von 20 Euro erfolgt die Lieferung kostenlos. Auf dem zweiten Platz behauptet „Hans im Glück“ nichts geringeres als „Du willst ein Imperium, Dein Dominion“! Das muß es sein und ich surfe dorthin. Mit den Worten „Was für eine Welt!“ werde ich empfangen. Ja, was für eine Welt?
„Du bist ein Monarch, genau wie deine Eltern zuvor“ Meine Eltern führten sich mitunter so auf, keine Frage, doch mich nannten sie abwechseln nur Pascha oder Pupe, nicht kleiner König. „Regent eines netten kleinen Königreiches mit Flüssen und immergrünen Ländereien.“ Irland, da war ich mal und will wieder hin, doch auch einmal „König von Deutschland sein“. Herrje, was würde ich machen, wenn … „Doch anders als deine Vorfahren hast du Hoffnungen und Visionen.“ Hoffnungen begruben meine Vorfahren wie Verwandte, Visionen platzen wie Seifenblasen. „Du willst mehr! Mehr Flüsse, mehr immergrüne Ländereien.“ Stadt, Land, Fluß, was will Mann (nennen wir ihn Hans) mehr zum Glück? Da ist auch wieder das „Du willst ein Imperium, dein Dominion!“
Der Hans im Glück Verlag ist übrigens ein in München ansässiger Verlag für Brett- und Kartenspiele. Der Verlag war der erste Kleinverlag, der 1991 für das Spiel Drunter & Drüber von Hans Teuber die weltweit bedeutendste Spieleauszeichnung erhielt, lese ich wieder bei Wikipedia. Heute gelte er als der meistausgezeichnete Spieleverlag, dessen bislang größte Erfolg das millionenfach verkaufte Legespiel Carcassonne sei. Super. Ob das mit dem Kartenspiel Dominion von Donald X. Vaccarino auch gelingt?
Vielleicht wenn wir vom WELTEXPRESS dazu beitragen. Dafür brauchen wir unbedingt und schnellstmöglich das Spiel und nicht nur die PDF-Datei zum „Spiel des Jahres“ 2009 in Deutschland, Schweden und Finnland, das zudem zum spanischen ‚Spiel des Jahres‘ nominiert wurde und von der Wiener Spiele Akademie als ‚Spiele Hit mit Freunden‘ ausgezeichnet wurde und mit dem ‚í€ la carte Preis‘ der Fairplay sowie dem ‚Dice Tower Gaming Award 2009‘ und jetzt auch noch geehrt mit dem ‚Deutschen Spiele Preis 2009‘!
Zu guter Letzt noch Infos aus der Pressemitteilung: „Der fulminante Start, den „Dominion – Was für eine Welt“ in der Spieleszene hingelegt hat, liegt in dem völlig neuen Spielmechanismus dieses außergewöhnlichen Kartenspiels und in der Erkenntnis, dass keiner in Ruhe leben kann, wenn es dem lieben Nachbarn nicht gefällt. Das gilt nicht nur für Kleingärtner, sondern erst recht auch für expansi-onsfreudige Monarchen, die bei „Dominion“ mit 500 Karten um die Vorherrschaft am Spieletisch streiten! Mut, Taktik und jede Menge rasches Handeln werden verlangt, um Gefolge, Ländereien, Städte wachsen zu lassen und Schatzkammern zu füllen.
Es gibt also viel zu tun für die bis zu vier „Dominion“-Spieler (ab acht Jahren). Dabei ist aller Anfang gar nicht schwer, denn der Spielablauf und die Regeln sind schnell erklärt und der Einstieg fällt sehr leicht. Jeder Zug, besteht immer aus drei Phasen: Da gilt es erst einmal die richtige Aktionskarte auszuspielen, um sich dann beim (Karten-) Kauf keine Blöße zu geben. Gut, wer hierfür genügend Geld hat. Dann heißt’s „Aufräumen!“, sprich Karten ablegen! Und schon geht es weiter – mit fünf neuen Karten und dem nächsten Spieler.
Das alles beginnt recht beschaulich mit einem kleinen Satz aus nur zehn Karten: Mit Grundbesitz und Kupfergeld lässt es sich schon ganz gut leben. Doch recht bald – in der nächsten Runde – wächst die Gier nach Gold, Provinzen, Bewohnern und Gebäuden. Dem eigenen Imperium sind scheinbar keine Grenzen gesetzt. Scheinbar! Denn wie so oft, geht’s auch bei „Dominion“ um die richtige Mischung, um entsprechende Risikostreuung”¦ Anwesen, Herzogtümer und Provinzen bringen am Ende zwar Punkte – im Spiel nutzen sie allerdings gar nichts! Ganz im Gegenteil übri-gens zu den Aktions- und Geldkarten”¦ Nur mit guter Strategie, mit Geschick und dem richtigen Kartenzug zur richtigen Zeit kann das Imperium (und der Punktestand) wachsen.“