Die Ausgangsituation vor dem entscheidenden Spiel um Platz ein war klar: ALBA und Bamberg standen aktuell punktgleich an der Spitze der Beko BBL, in der alle regulären Partien schon ausgespielt waren. Im einzigen noch offenen Nachholspiel genau dieser beiden Kontrahenten waren dadurch alle Rechnungen mit direkten Vergleichen überflüssig: Wer am Sonntag gewinnt, wird Erster und trifft im Viertelfinale auf Ludwigsburg, wer verliert, landet auf Platz zwei und spielt gegen Oldenburg.
Vor dem Spiel sagte Alba- Cheftcoach Sasa Obradovic: „Die Bamberger sind Tabellenführer und haben uns in dieser Saison zweimal geschlagen. Aber dies ist jetzt ein Heimspiel, in dem wir eine Siegchance haben. Andrea Trinchieri hat diese neue Bamberger Mannschaft sehr klug zusammengestellt, die auch schon sehr gut als Team harmoniert. Angeführt von Brad Wanamaker, der ohne Zweifel ein erstklassiger Point Guard ist, haben sie sehr viele gute Schützen, die wir stoppen müssen.“
Das Spiel hielt alles was es versprach: Kampf, Körpereinsatz, klasse Spielzüge und Emotionen. Es war von Anfang an spannend und ausgeglichen, das spiegelte sich auch im Ergebnis des ersten Viertels wieder (22:23). Bamberg traf von außen alles, während sich Alba die Punkte erarbeiten musste.
Im zweiten Viertel fast der gleiche Spielverlauf, Alba hatte sich jedoch etwas besser auf die Defense der Gäste eingestellt. Das Reboundverhältnis wurde bis dahin mit 17:11 von Alba dominiert. Es blieb das erwartet knappe Spiel und zur Pause stand es 40:38 für die Albatrosse.
Bamberg kam mit viel Tempo ins dritte Viertel, doch die Defense von Alba war wach und konzentriert. Es war dem Spiel anzumerken, dass es hier um Platz eins ging. Bamberg wirkte jedoch heute souveräner und abgeklärter, sodass Sasa Obradovic beim Stand von 46:51 eine Auszeit nehmen musste, um den Spielfluss der Gäste zu unterbrechen und taktische Anweisungen zu geben.
Doch die Gäste bauten ihren Vorsprung weiter aus (50:57/28.M.). Sie waren gut von Coach Andrea Trinchieri eingestellt, der an der Außenlinie wild gestikulierte, dagegen wirkte sein Gegenüber Sasa Obradovic wie ein Lamm. Nach einem zwischenzeitlichen 8:1 Run der Berliner ging es mit 58:60 ins letzte Viertel.
Die Albatrosse übernahmen gleich zu Beginn durch einen Dreier von Alex King die Führung (61:60). Spannung pur auch im letzten Viertel der Partie. Strittige Schiedsrichterentscheidungen gegen Berlin heizte die Stimmung in der Halle zusätzlich an. Dazu kam auch noch, dass die Bamberger wieder gut von außen trafen und mit 61:67 in Führung gingen (35.). Die Halle am Ostbahnhof wurde zum Hexenkessel – ein Vorgeschmack auf die Playoffs war erkennbar. Doch der Tabellenführer schien abgebrühter zu sein als die Berliner und hielt die Führung fest (65:69/36.M.). In einer hitzigen Schlussphase behielten die Bamberger die Nerven und gewannen letztendlich nicht unverdient diese Partie.
Für die Berliner trafen zweistellig: Marco Banic 10, Alex Renfroe 13 und für die Gäste war es: Brad Wanamaker 14, Daniel Theis 10.