Haus und Hotel
Beim Stichwort Küste kommen wir der Sache schon näher, der wir auf den Grund gehen wollen. In Bremerhaven, dem wirtschaftlichen Oberzentrum im nördlichen Elbe-Weser-Dreieck, der einzigen deutschen Großstadt an der Nordsee, dem gigantischen Überseehafen, der die Seestadt zu einer der bedeutendsten europäischen Hafenstädte macht, steht ein Hochhaus und das hat die Form eines Segels. Das direkt am Deich gelegene Haus mit 23 Etagen und einer Höhe von 86 Metern ohne Spitze, das mit Spitze auf 147 Metern Höhe kommt, beherbergt ein Hotel. Wegen der an ein aufgeblähtes Segel erinnernden Form und dem Beherbergungs- und Verpflegungsbetrieb im Vier-Sterne-Segment wird das Gebäude Atlantic Hotel Sail City genannt. Und dort im Atlantic sagt man zur Freude besonders kleiner Kinder „Ahoi“.
Jedenfalls hörte ich laut und deutlich ein Ahoi bei meiner freundlichen Begrüßung an Bord, pardon, an der Rezeption. Das Signalwort, das nicht nur bei Seglern eine steigende Beliebtheit erfährt und als Gruß genutzt wird, galt meiner kleinen Tochter, die bei meinem Törn durch die Seestadt an meiner Seite war. Für meine Recherche in Bremerhaven durfte ich auf Einladung einen zweitägigen Aufenthalt erleben und – das darf geschrieben werden – genießen.
Im hohen Haus und Hotel, das vom Bremer Architekturbüro Klumpp entworfen und in den Jahren 2006 bis 2008 gebaut wurde, fühlten wir uns auf Anhieb wohl. Untergebracht wurden wir in einem der über 210 Zimmern, die jedoch nicht über alle Etagen verteilt sind. Die Stockwerke 9 bis 17 sind als Büroflächen mit Seesicht vermietet.
Captains Lounge und Aussichtsplattform
Wahrlich eine Höhepunkt ist Grandios ist der Blick jedoch aus den Fernstern eines Veranstaltungsraumes in der 19. Etage. Der Captains Lounge genannte Saal bietet einen überwältigenden Panoramablick über den Hafen, die Stadt und das Land, über Weser und Nordsee. Keine Frage, die Captains Lounge ist ein passabler Platz zum Sitzen und Sehen, zum Trinken und Tanzen, ein anspruchsvoller Ort fürs Speisen bei einem glanzvollen Dinner und für fröhliche Feste. Wer keine Einladung hat, der kommt dort kaum rein. Dafür ist die Aussichtsplattform öffentlich zugänglich, aber trotz der Rundumverglasung auch zugig, denn sie befindet sich nach oben offen 86 Meter über dem Meeresspiegel. Eine Treppe höher auf 95 Meter über NN ist eine zweite und komplett windoffene Plattform.
Erst parken und dann per pedes
Unser Auto parkten wir in der zweigeschossigen, gebührenpflichtigen und öffentlichen Tiefgarage, die auch von Besuchern des Klima- und des Konferenzhauses genutzt werden. Das kostet den gesamten Tag ein paar Euro. Gut ist zudem, dass die Blechbüchsen, die sich damals in der touristischen Hochsaison an dieser Stelle hinterm Deich dicht an dicht drängten, aus dem Blick sind und aus dem Verkehr gezogen wurden, und die vielen Radfahrer und vor allem Fußgänger sicher und mit mehr Meeresbrise im Gesicht, radeln, spazieren und flanieren können. Vom Herzen der Hafenwelten erreichen Besucher bestens alle wichtigen Sehenswürdigkeiten wie Klimahaus, Schifffahrtsmuseum, Auswandererhaus, Zoo am Meer und anderes mehr.
Tagen und Tafeln
Ein paar Wochen nach Hoteleröffnung am 1. März 2008 wurde ein zweistöckiger Anbau des Hochhauses fertiggestellt: das Conference Center. Dort ist Platz für bis zu 550 Teilnehmer in mehreren Konferenzräumen und dort gibt es neben einem grünen Apfel und Dextro Energy reichlich Kaffee und Schreibunterlagen sowie alles, was moderne Tagungspakete beinhalten. Doch auch für Feiern eignen sich die Räume, die schnell zu Sälen umgestaltet werden können. Vom Erdgeschoß aus kann man auf Deck 1 in lichtdurchfluteten großzügigen funktionalen Räumen weiter feiern und tagen. Und in der Davidoff Lounge darf geraucht werden. Getafelt wird auch und zwar im Strom an der Weser, wo der Spruch „Auf zu neuen Ufern“ Leitsatz ist. Innovative Gerichte, saisonale Trends, regionale Produkte sowie frische Speisen kommen auf den Teller. Nicht nur frischer Fisch, auch Grünkohl und Granat wird gegeben. Und gerne genommen! Die Crew in der Küche geht mit ihren Gästen binnen und buten, quasi von mittags bis zum späten Abend auf eine kulinarische Reise um die weite Welt in die ein jeder sich bei einem sehnsüchtigen Blick aufs Wasser tagträumen mag.
Wohnen und Wohlfühlen
Vater und Tochter waren in einem der oberen Etagen des Hotels, das bis zur achten Etage reicht, untergebracht und genossen den Blick auf Weser, Nordsee und Hafenwelten. In der ersten Etage befinden sich Standardzimmer. Nach oben hinaus folgen Einzelzimmer und Doppelzimmer. Sie sind designorientiert und familiengeeignet. Ein kostenfreien wie schneller Internetzugang ist im Zimmerservice und -preis enthalten. Auch die Zubereitung verschiedener Heißgetränke zählen dazu. Die Delux-Zimmer sind großzügig, die Studios großartig und die Suiten grandios. In Studios und Suiten ist der Wohnbereich wird durch einen Raumteiler vom Schlafzimmer getrennt.
Wunderbar war für uns ein Gang in die Sauna. Für die Kleine war das Schwitzen in der finnischen Panoramasauna nur kurz, aber um so länger lag sie auf einer der vielen Liegen im Ruheraum mit Balkon. Massig Massagen sind möglich. Wer möchte? Den Fitnessbereich mit Ergometer und Crosstrainer besuchten wir ausnahmsweise nicht. Die Dielen des Atlantic Hotel Sail City in Bremerhaven jedoch werden wir wieder betreten, so viel ist sicher. Und dann heißt es für uns erneut: Ahoi im Atlantic!
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Altantic Hotel Sail City, Am Strom 1, 27568 Bremerhaven, Telefon: 0471 30990-0, Email: sailcity@atlantic-hotels.de, Website: www.atlantic-hotels.de
Mehr Infos über das Hotel in Wikipedia unter http://de.wikipedia.org/wiki/Atlantic_Hotel_Sail_City
Unterstützungshinweis:
Die Recherche wurde mit freundlicher Unterstützung der Atlantic Hotels ermöglicht.