Berlin, Deutschland (Weltexpress). David Joram legt eine lesenswerte Beschreibung des Lebens und der Laufbahn von Max Kruse vor. Den einen gilt Max Bennet Kruse, der am 19. März 1988 in Reinbek bei Hamburg geboren wurde, als Fußballer deutscher Zunge, den anderen als Spielernatur, bisweilen als Glückspieler. Wenn Glück als Übereinstimmung von Können, Wollen und Dürfen verstanden wird, dann darf man sich Max Kruse wohl als einen im Großen und Ganzen glücklichen Mann vorstellen und nicht als einen Hasardeur, weder am grünen Tisch noch auf der grünen Wiese zwischen zwei Toren, wo nach einem Lied über den 1. FC Union Berlin e.V. der schönste Platz der Welt sei.
Schlachtenbummler der Unioner dürfen sich glücklich schätzen. Kruse spielte nicht nur sogenannte Heimspiele in Hamburg, Freiburg, Mönchengladbach, Wolfsburg, Bremen und Istanbul, sondern auch in Berlin. Auch diese Zeit „bei den Eisernen“ weiß Joram, der in seiner Freizeit für die SpVgg Tiergarten Berlin der Kreisliga A spielt und für die MAZ schreibt, zu beschreiben. Gegliedert ist sein 216 Seiten umfassendes Werk in die Kapitel „Reinbeck, Kirchwerder“, „Bremen“, „St. Pauli“, „Freiburg“, „Las Vegas, Mönchengladbach“, „Wolfsburg“, „Bremen“, „Istanbul“, „Berlin“ und „Wolfsburg – und dann?“.
Dann war’s das wohl für das Talent, das nach Meinung mancher „Bundestrainer“ daraus zu wenig machte, aber wohl nicht nur für den Biografen als „einer der letzten Typen der Bundesliga“ gilt. Joram weiter: „Sein Leben abseits des Fußbalplatzes bewegt sich zwischen schnellen Autos, Pokertischen, Shisha-Bars, Insta und Twitch. Trotz seines wenig asketischen Lifestyles liefert Kurse auf dem Platz Woche für Woche erstklassig ab. Er macht Dinge, die kein anderer macht. Mit Ball. Und auch ohne.“
Da fällt mir auch der vielfach besungene Torsten Mattuschka als „bester Mann“ ein, der „kann was keiner kann“. Kruse ist auch so einer und diese Biografie beachtenswert.
Bibliographische Angaben
David Joram, Max Kruse, Zocker, 216 Seiten, Bindung: Klappenbroschur, Format: 13.9 x 21,2 cm, Verlag: Die Werkstatt, Bielefeld, 1. Auflage, Frühjahr 2022, ISBN: 978-3-7307-0617-6, Preis: 19,90 EUR (Deutschland), auch als E-Buch erhältlich