Berlin, Deutschland (Weltexpress). Zwei, drei Dutzend Haifische unter den vom Stadionsprecher verkündeten 11 454 Zuschauern tobten spätestens nach dem 2:0 ihrer Kölner Haie und waren nach dem 3:0 völlig aus dem Becken.
Die über die Pre-Playoffs nach Siegen über den amtierenden Meister aus Mannheim gerade noch so in die Playoffs gerutschten Kölner konnten beim Rekordmeister als Vorrunden-Siebter das erste Aufeinandertreffen im Viertelfinale für sich entscheiden.
Dabei begann der Vorrunden-Zweite furios und fuhr die Gäste derart schwindelig, dass auch das Publikum mitgerissen wurde und während des ersten Drittels stehend Beifall spendete. Allerdings waren die Haie anfangs gut dabei. Eisbären-Torwart Petri Vehanen wurde gleich zu Beginn warmgeschossen.
Wegen einer Bankstrafe, ein Bär war zu viel auf dem Eis, die Petr Pohl absaß, kamen die Kölner erstmals vors Berliner Tor. In Überzahl erzielte sodann Fredrick Eriksson einen Treffer (8.). Doch die Schiedsrichter Marcus Brill und Marian Rohatsch gingen zum Videobeweis und gaben anschließend kein Tor, weil Alexander Weiß mit einem Bein im Torraum stand.
Minuten später landete der Puck im Kölner Kasten. Tormusik und Torjubel brandeten auf, doch auch dieser Treffer wurde nicht gegeben (12.). Im Gegenteil: Henry Haase erhielt eine Strafe von zwei plus zehn Minuten, weil er Jean-Francois Boucher zuvor gegen den Kopf checkte.
Am Ende des ersten Drittels hätte Spencer Machacek ins leere Tor treffen müssen, tat er aber nicht (20.).
Mit Beginn des zweiten Drittels verflachte die Partie. Auch die anfangs gute Stimmung ebbte mehr und mehr ab. Offensichtlich wollte keine Mannschaft Zeitstrafen riskieren, von denen zuvor drei gegen Berlin und zwei gegen Köln ausgesprochen wurden. Fehler sollten das Spiel entscheiden.
So konnte beispielsweise Florian Busch für Berlin den Puck erobern und auf Machacek passen, der wieder nicht traf (25.).
Auf der anderen Seite schoss Per Aslund aufs Berliner Tor. Petri Vehanen konnte nicht halten und Philip Gogulla, der vorm Tor lauerte, staubte mit dem Schlittschuh aus kurzer Distanz zum 1:0 ab beziehungsweise lies den Puck ins Tor abprallen (30.).
Ein erneutes Überzahlspiel der Berliner am Ende des zweiten Drittels blieb erneut ohne Torerfolg, weil Gustaf Wesslau im Kölner Tor an diesem Dienstag alles hielt, was zu halten war.
Anfangs des letzten Drittels hatte Busch den Ausgleich auf dem Schläger (41.), doch der Sturm und Drang der Eisbären wurden von den Haien bestraft. Patrick Hager nutzte einen Fehler der Berliner Abwehr und traf um 2:0 (43.). Als Vehanen das Eis zugunsten eines sechsten Feldspielers verließ (56.), nutzte Alexander Weiß die günstige Gelegenheit und stellte den 3:0-Endstand her.
Die Berliner, unter ihnen auch Mannschaftskapitän André Rankel, vergaben zu viele Chancen und schossen dennoch zu wenig aufs Tor. Auch erwies sich Wesslau als Weltklassetorhüter. Die zu vielen Fehler der Berliner Abwehr wurden zwar nur zwei Mal eiskalt ausgenutzt, doch das reichte, während vor des Gegners Gehäuse zwar viel Wirbel veranstaltet wurde, der aber nicht fruchtete. Den Puck nach vorne schießen und hinterherlaufen, das ist zu wenig.
Trotz der drei Tore zeichneten sich die Kölner vor allem durch ihre dominante Defensive aus.
Am Freitagabend geht dieser Viertelfinalserie mit einem Spiel in Köln weiter.