Die Springform in für die angegebenen Mengen idealer Größe gibt es im Set zum Buch gleich dazu. In ihr entsteht der Punschkuchen. Auf der Abbildung im Glas auf Vorrat gebacken, macht er sich als rundes Miniaturgebäck genauso gut. Für Kinder ersetzen die 5 El Glühwein Früchtetee, ansonsten tut es außerhalb der Glühweinzeit auch Rum oder Likör.
100 g Butter
100 g Zucker
1 Päckchen Vanille-Zucker
2 Eier
125 g Mehl
1 TL Backpulver
25 g gemahlene Haselnüsse
2 TL Kakao
1 TL Lebkuchengewürz
Fett und Semmelbrösel für die Form
Den Ofen auf 175 Grad vorheizen. Butter, Zucker und Eier schaumig schlagen, dann mit den restlichen Zutaten glatt rühren. Nicht mit dem Glühwein geizen! In die gefettete, mit Semmelbrösel bestäubte Form und die in den Ofen. 30 bis 35 Minuten bei 160 Grad backen. Holt man dann die Springform zum Auskühlen aus dem Ofen, duftet der „Kleine Kuchen“ würzig-süß nach Weihnachtsmarkt. Soll es etwas Besonderes sein, wird der Punschkuchen in eine der schokoladigen Glasuren gehüllt, deren Rezept die Autorin auf der letzten Seite verrät. 100 Gramm Bitterschokolade werden hierzu mit 25 Gramm weicher Butter geschmolzen. Mit 50 Gramm Sahne verrühren und leicht abkühlen lassen. Der glänzende Schokomantel (mit weißer Schokolade kann es auch ein heller sein) lässt den einfachen Rührkuchen mit ein paar Zuckerperlen zum Blickfang werden.
Appetit bekommen? Anders geht es kaum mit den verführerischen Abbildungen vor Augen, die der Backratgeber auf fast jeder Seite bietet. Die Fotos lassen kaum vermuten, wie unkompliziert sich „Kleine Kuchen“ mit ein paar Grundzutaten zubereiten lassen. Fünf Zutaten braucht es für den mallorquinischen Mandelkuchen, eine mehr für englischen Bread-and-Butter Pudding. Nicht nur für Single-Haushalte sind die Backideen, die von schweren Erdnussbutter-Brownies bis zu luftigem Rhabarber-Himbeer-Kuchen reichen, dank der sparsamen Mengenvorgaben optimal. Wer Großeinkäufe scheut, keine Vorratskammer hat oder mit einem einzigen Apfel schon ein nostalgisches Dessert zaubern möchte, wird „Kleine Kuchen“ zum Vernaschen gern haben. Selbst wer das eigen Ungeschick in der Küche kennt und fürchtet, bekommt beim Bewundern der zierlichen Zuckerwerke Lust, sich an Klassikern zu versuchen. Orangen-Baum-Kuchen schichten, Linzer Torte oder eine pompöse Schwarzwälder-Kirschtorte kreieren macht das Büchlein erstaunlich simpel. Die Diva unter den Kuchen fordert auch im Miniaturformat fast vier Stunden Zeitaufwand. Doch damit ist die Fest-Speise nur ein Beleg für die Vielfalt der Anlässe, zu denen sich Anne-Katrin Webers „Kleine Kuchen“ zubereiten lassen.
Ist die dem Set aus Buch und Kuchenform beiliegende Springform nach exotischen Backexperimenten etwa mit einem gestürzten Birnen-Polenta-Kuchen belegt, lassen sich beschwippste Birnen-Törtchen oder Schoko-Kokos-Kuchen auch in der Tasse oder hitzebeständigen Gläsern zubereiten. Die persönlichen Favoriten bleiben unter all den verlockenden Interpretationen von französischer Gateau Basque bis zum süßen Focaccia mit Trauben die unscheinbaren Klassiker. Gugelhupf, Zwetschgenkuchen mit viel, viel Mandellikör (auch wenn im Rezept nur von 1 Esslöffel die Rede ist) oder der Punschkuchen. Nicht zu süß und ein bisschen nach Kindheit schmeckt der, nach Fasching, Rummelbuden und heimlich Alkohol nippen. Genau das Richtige, um es Freunden mitzubringen – und sich gemeinsam daran erinnern, wie es war, selbst zu den „Kleinen“ zu gehören.
Anne-Katrin Weber: Kleine Kuchen, GU, 2009, 64 Seiten, im Set mit Springform