Die Führende nach der ersten Runde, die 21-jährige Kristie Smith, musste Simpson noch am letzten Loch vorbeiziehen lassen. Dennoch konnte die aus Perth stammende Australierin bei der 5. Deutsche Bank Ladies Swiss Open unter Beweis stellen, warum sie als kommender Star auf der Ladies European Tour gehandelt wird. Mit 135 Schlägen (-9) liegt an zweiter Stelle, konnte aber nicht an die Leistung vom Vortag mit acht Birdies anknüpfen.
Nur den wenigsten Spielerinnen gelang an diesem Tag, Konstanz und Rhythmus ins Spiel zu bringen. Und so waren es die vermeintlichen Außenseiterinnen, die von sich reden machten: Allen voran die Schottin Vikki Laing, viermaliger Schottischer Amateur Champion (136,-8) an dritter Stelle und die Französin Jade Schaffer, Siegerin der German Open 2009, die das Tagesbestergebnis spielte und an fünfter Stelle rangiert (137,-7) – gemeinsam mit der Französin Frances Bondard mit der Schwedin Johanna Westerberger. Allesamt Spielerinnen, die nur die Experten vorne erwartet hatten. Sie alle werden im Rennen um die begehrte Swarovski Trophäe, mehr ein Wörtchen mitreden können.
Zu den Geschlagenen gehörte die große Turnierfavoritin Melissa Reid aus England. Ein Sieg, drei Top Ten-Finishes bei ihren letzten sieben Tourstats und Platz 2 in der aktuellen europäischen Geldrangliste konnten die 22-Jährige nicht vor einem Platz im Mittelfeld bewahren. Dabei hatte sich die Britin viel vorgenommen. 142 Schläge (-2), eine Reihe vergebener Birdie-Chancen und Platz 22 genügten ihren Ansprüchen nicht. „Man muss seine Birdiechancen besser nutzen, um in Losone zu bestehen“, so Reid. Eine andere heiss gehandelte Titelaspirantin, Florentyna Parker (ENG, Siegerin der Netherland Open), wäre hingegen schon zufrieden gewesen, den Cut zu schaffen. Mit Platz 102 (150,+6) blieb die in Deutschland lebende und für England spielende Parker jedoch weiter hinter ihren Möglichkeiten zurück.
Die Schweizer Fahne halten Lokalmatadorin Anais Maggetti und die 19-jährige Amateurin Sherlyn Popelka hoch (beide 144 Schläge, Par). Das Schweizer Ausnahmetalent, das in den USA lebt und trainiert, erreichte den Cut bei ihrem ersten Profiturnier. Da auch Caroline Rominger (145,+1) noch knapp den Cut schaffte, sind auf einer DBLSO erstmals drei Schweizerinnen am Finalsonntag vertreten. Zurückgefallen ist dagegen Florence Lüscher, die nach der ersten Runde noch aussichtsreich gestartet war. Sie kam mit den Wetterverhältnissen nicht zurecht und verpasste nach einer 78 Runde mit 147 Schlägen (+3) den Cut.
Beste Deutsche vor der Finalrunde am Sonntag ist die Gladbeckerin Caroline Masson (140,-4). Für ihre erste Teilnahme an der DBLSO „ein ordentliches Ergebnis“, wie sie sagt, aber zufrieden war sie dennoch nicht. Zwei Bogeys an den letzten Löchern verhagelten eine Topplatzierung: „Die zweite Runde hätte besser sein können. Aber nach der Regenunterbrechung war mein Rhythmus weg“. Für eine positive Überraschung aus deutscher Sicht sorgte Lara Katzy vom G&LC Berlin-Wannsee als beste Amateurin des Turniers. Die amtierende Internationale Amateurmeisterin der Schweiz und deutsche Vizemeisterin spielte auch in der zweiten Runde groß auf. 140 Schläge (-4) bedeuteten mit dem gleichen Ergebnis wie Masson einen hervorragenden Platz 17.
Trotz wechselhaftem Wetter schwärmte Turnierdirektor Prof. Hanns Michael Hölz von einem erstklassigen Turnierevent auf höchstem Niveau: „Die jungen Spielerinnen sind auf dem Vormarsch. Bei diesem Leaderboard ist noch nichts entschieden. Das wird ein spannender Championship-Sonntag.“