Berlin, Deutschland (Weltexpress). Dass Markus Söder (CSU) und Karl Lauterbach (SPD) nicht die einzigen in deutschen Landen sind, die Ausgangssperren fordern, das ist klar. Erst forderte Lauterbach „bundesweiten Ausgangsperren nach 20 Uhr“, dann Söder.
Unter der Überschrift „Nach Lauterbach nun auch Söder für Ausgangssperren – Kanzleramt für regionale Ausgangsbeschränkungen“ wird in „RT Deutsch“ (28.3.2021) auch darauf hingewiesen, dass Helge Braun (CDU) als Sonderminister von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) Ausgangsbeschränkungen fordere, allerdings regionale.
Braun, der als Merkels Mann beziehungsweise Kanzleramtsminister gilt, sagte dies Journalisten der „Bild am Sonntag“ (28.3.2021). „eil es bei privaten Treffen die höchsten Ansteckungsraten gebe, seien Ausgangssperren am Abend und in der Nacht sinnvoll.
Im „Stern“ wird Lauterbach mit den Worten „Der Osterruhe-Beschluss war reine Symbolpolitik“ zitiert. Lauterbach habe zudem mitgeteilt: „Ich habe früher noch nie Ausgangssperren gefordert. Wäre die Mutation nicht gekommen, wären wir ohne sie ausgekommen. Aber es ist einfach naiv zu glauben, dass die Leute sich abends nicht treffen und wir B.1.1.7 ohne Ausgangsbeschränkungen in den Griff bekommen.“
Interessanter als das, was Lauterbach, Söder und viele andere mehr wollen beziehungsweise sagen und schreiben, ist das, was in einem Gutachten von Prof. Dr. med. Gérard Krause, einem Epidemiologen des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung, steht, der ebenfalls in „RT Deutsch“ zitiert wird: „Die alleinige Reduktion der Lageeinschätzung auf einen einzigen Messwert, wie hier vorgesehen, ist epidemiologisch nicht begründbar und entspricht nicht dem Stand der verfügbaren wissenschaftlichen Evidenz.“
Das Gutachten vom 22.2.2021 trägt den Titel Stellungnahme als Einzelsachverständiger zum Entwurf eines Gesetzes zur Fortgeltung der die epidemische Lage von nationaler Tragweite betreffenden Regelungen und wird beim Deutschen Bundestag, Ausschuss für Gesundheit, unter dem Zeichen BT-Drucksache 19/26545 geführt.