Ankara, Türkei (Weltexpress). Dass die Türkei von Krieg zu Krieg und Krise zu Krise schlittern wie auf Eis, das weiß der letzte Türke aus Anatolie diesseits der Alpen. Ihn wird als nicht verwundern, dass in „Hürriyet“ (25.12.2020) unter der Überschrift „Türkei hat Schulden in Höhe von fast 2 Billionen Lira“ mitgeteilt wird, dass „der Bruttoverschuldungsbestand der türkischen Zentralregierung … sich Ende November nach offiziellen Angaben vom 21. Dezember auf 1,87 Billionen türkische Lira (rund 199,55 Milliarden Euro)“ belaufen habe. Mit anderen Worten: Die Erdogan-Türkei ist hoch verschuldet und wird diesen Berg niemals abbauen können. Das Gegenteil ist der Fall. „Die Zahl war 47,2 Prozent höher als im gleichen Monat des Vorjahres, so das Finanzministerium.“ Mit anderen Worten: Die Türken in der Erdogan-Türkei verschulden sich immer mehr und immer schneller, allerdings nur zu „rund 42,3 Prozent … in Landeswährung, der Rest auf Fremdwährung.“
Dass die Währung zerfällt und sich fast im freien Fall befindet, das ist für die Schulden, die in türkischer Währung auflaufen, nicht übel, aber dann kommt dieser Hinweis wie ein Schlag in die Magengrube. „Die türkische Zentralbank legt im Kampf gegen Währungsverfall und hohe Inflation erneut nach. Sie erhöhte am Donnerstag ihren Leitzins von 15,0 auf 17,0 Prozent.“
Zuvor war erst im November der Leitzins von 10,25 auf 15,0 Prozent angehoben worden. Wahnsinn, aber wahr. Und warum? Weil die Erdogan-Türken ihre aufgebrauchten Devisenvorräte wieder auffüllen wollen. Woher nehmen, wenn nicht stehlen!
Dass die Nettowährungsreserven der Türken in der Türkei in diesem Jahr um mehr als die Hälfte gesunken sind, das sollte man auch wissen. Der Grund ist einfach. Die Erdogan-Türkei gönnte sich teure Interventionen auf den Devisenmärkten. Shit happens!