Wer lässt mehr als Ball und Gegner laufen? – Max Kruse hat seine Füße überall mit drin

30er-Zone. Quelle: Pixabay, Foto: EM80

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Unions Schweizer Trainer Urs Fischer gibt sich meist so cool wie die Gletscher in seiner Heimat. Innere Regungen sind ihm kaum anzusehen. Ganz anders, wenn es um Max Kruse geht. Schon nach dem 3:1-Sieg in Hoffenheim sprang Fischer nach dem Schlusspfiff auf und rannte seinem Stürmer entgegen, herzte und umarmte den 32-Jährigen und lobte Max immer wieder.

Nach etwas zähem Beginn scheint Kruse jetzt, bei den Eisernen voll aufgetaut zu sein. Mit Kruse haben die Wuhlheider jetzt einen echten Oberförster. Von den acht Toren in den beiden letzten Spielen – drei gegen Hoffenheim und fünf gegen Bielefeld – hatte der 32-Jährige seine Füße mit drin. Zwei Tore schoss er durch verwandelte Strafstöße selbst und bei vier Treffern für die Eisernen legte er mit Sahnepässen auf. Gegen Bielefeld traf er in der Bundesliga übrigens zum 16mal in die gegnerische Kiste. Damit stellte er den Bundesliga-Rekord des Bochumers Jochen Abel ein, der es auf 16 Elfer-Tore brachte.

Der gebürtige Reinbeker Kruse wird es als leidenschaftlicher Pokerspieler nicht gerne hören, aber die Corona-Krise könnte sich für Kruse als Vorteil erweisen. Zocken ist im Moment out, denn die Shisha-Bars sind geschlossen. Der Spielmacher wird durch nichts abgelenkt.

Max will offensichtlich immer schnell und pünktlich zum Training der Unioner in die Wuhlheide brummen, wie uns Max bei „Instergram“ wissen lässt. In einer 30er-Zone wurde er mit 43 km/h geblitzt, macht 50 Euro Bußgeld. Kruse will Einspruch erheben. Man Maxe, 50 Euro sollte dir ein pünktlicher Trainingsbeginn wert sein.

Ansonsten scheint dem Norddeutschen die Umgebung der Eisernen wie Sahnepudding zu bekommen. Schließlich half er kräftig mit, dass sich die Union-Fans am Sonntag beim Blick auf die Bundesliga-Tabelle in den Zeitungen die Augen rieben. Die Eisernen liegen nach sieben Spielen auf einem Europa-League-Platz.

Trainer Fischer bleibt denn noch Realist: „Unser Ziel ist der Klassenerhalt.“ Fischer hält bei allem Lob auch Kruse am Boden: „Max ist ein großer Spieler, der uns sehr hilft, aber ohne die anderen geht es auch nicht.“ Wie die Torschützenliste beweist.

Vorheriger ArtikelPasta to go, ganz nachhaltig – In der „Trattoria a Muntagnola“ in Berlin gibt es Mehrweg-Töpfe statt Aluschalen
Nächster Artikel„Hanseblick“ wieder am Sund – Flaggschiff der Weißen Flotte Stralsund kehrte nach fünf Jahren heim