Berlin, Deutschland (Weltexpress). Machen wir uns nichts vor: Mike Mohring ist ein Gernegroß, der, wenn es darauf ankommt, sich als Feigling entpuppt. Als Oberboss der Thüringer Christen von der CDU traut er sich nicht, weder mit der einen noch mit der anderen Partei koalieren zu wollen. Gemeint sind die SED-Nachfolgepartei Die Linke und die Alternative für Deutschland (AfD).
Mohring entblödete sich auch nicht, in aller Öffentlichkeit eine von ihm geführte Minderheitsregierung aus Mitgliedern und Mandatsträgern von CDU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP vorzuschlagen.
Ohne Stimmen von Mitgliedern und Mandatsträgern der AfD oder der Linkspartei kann Mohring nicht Ministerpräsident werden. Punkt.
Mit oder ohne Mohring hockt die Merkel-CDU auch in Thüringen auf dem absteigenden Ast. Selbst im christlich geprägten Eichsfeld geht es nur in eine Richtung. Die CDU verlor ein Drittel ihrer Sitze im Thüringer Landtag.
Nun erklärte der CDU-Landrat des Eichsfeldkreises, Werner Henning, dass die christlichen Landtagsabgeordneten in Erfurt „auf die Warnungen ihrer Bischöfe hören“ sollten und Mohring die Wahl verweigerten müssten.
Michael Heym hingegen fordert als CDU-Vize in Thüringen „ein Bündnis eher mit der AfD als mit den Linken“. Seitdem wird er durch die CDU getrieben wie die Sau durchs Dorf.
Alexander Gauland teilt als AfD-Bundessprecher und Vorsitzende der AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag heute per Pressemitteilung (4.11.2019) dazu mit: „Es ist bezeichnend für den Zustand der CDU, dass innerhalb der Partei offen über eine mögliche Koalition mit der Linkspartei gestritten werden kann, aber sofort mit dem Parteiausschluss gedroht wird, wenn jemand Gespräche mit der AfD vorschlägt. Wer es wagt, eine abweichende Meinung zum immer noch vorherrschenden Merkel-Kurs zu äußern, wird gnadenlos abgestraft.
Der Vorfall zeigt deutlich, wie sehr die verbliebenen bürgerlich-konservativen Kräfte in der Union mittlerweile an den Rand gedrängt worden sind. Die Verantwortlichen in der CDU lassen sich von der öffentlichen Meinung treiben, anstatt Perspektiven für eine bürgerliche Regierung jenseits von Linkspartei, Grünen und SPD auszuloten, die bereits jetzt in Thüringen möglich wäre.“
Wo Gauland recht hat, hat er recht. Während die CDU langsam aber sicher zerrieben wird zwischen einer sich konsolidierenden AfD im Aufwind und dem Rest vom parlamentarischen Schützenfest, an dem sich nicht nur die FDP als Partei der Besserverdienenden beteiligt, sondern auch Bündnis 90/Die Grünen, werden widerspenstige Mitglieder, die man nicht mit Zuckerbrot zähmen kann, in die Isolation und notfalls mit der Peitsche durch die Partei getrieben wie die Sau durchs Dorf.