Berlin, Deutschland (Weltexpress). Der Sprinter von Mercedes-Benz ist seit 1995 auf dem Markt und wird seither erfolgreich verkauft. Jetzt steht er in dritter Generation in den Startlöchern: Ab Juli wird er verkauft – in sechs verschiedenen Versionen, die vom Triebkopf und Fahrgestell über Pritschenwagen über Kastenwagen bis zu Tourer und Bus reichen.
Mit dieser Baureihe kreierten die Stuttgarter das Segment der großen Transporter mit bis zu fünf Tonnen Gesamtgewicht, die heute an sechs Standorten gebaut werden – zweimal in Deutschland, jeweils einmal in Argentinien, in China, in Russland und in den USA. Heute ist der Sprinter Bestseller in seinem Segment. Über 3,4 Millionen dieser Transporter sind in 23 Jahren an Kunden in über 130 Ländern ausgeliefert worden. Und die Nachfrage nach Transportern dieser Größenordnung ist riesig, angesichts der guten Konjunktur und dem rasanten Anstiegs des Internet-Handels.
Bis zu 1700 Varianten möglich
So wird der Neue, der zunächst in Düsseldorf und Ludwigsfelde sowie in Buenos Aires und North Charleston produziert wird, in noch mehr unterschiedlichen Versionen angeboten. Bis zu 1700 Varianten sollen es sein – aus den Kombinationen von drei Radständen, vier Aufbaulängen, drei Dachhöhen und zunächst vier Motoren. Direkt ab Werk können auch zehn Komplettlösungen auf Sprinter-Basis in Kooperation mit verschiedenen Ausbau-Firmen geliefert werden – Spezialfahrzeuge mit Kühlausbau, Kühlkoffer oder Trockenfrachtkoffer, mit Regalsystemen oder klappbarem Hydaulik-Ladelift-System, mit Tief- oder Mittelhochpritsche, mit Dreiseitenkipper oder behindertengerechtem Zugang samt Rollstuhllift.
Aufgeräumt, praktisch und in punkto Material- und Verarbeitungsqualität verbessert präsentiert sich der Innenraum mit neuen ergonomischen Sitzen, variablen Ablagen und einer optimierten Klimaanlage. Neue Assistenzsysteme werden angeboten – unter anderem eine Rückfahrkamera, ein Park-Assistent mit 360-Grad-Rundumsicht sowie der Regensensor. Außerdem gibt es nun auch im Sprinter eine Internetvernetzung mit vielen Service-Funktionen. Die neuen Dienste von Mercedes PRO connect bilden zusammen mit den ebenfalls völlig neuen MBUX-Multimediasystemen auch eine Basis für sämtliche Logistik- und Transportanforderungen – vom Fuhrpark von Kleinunternehmen bis zum komplexen Management einer Großflotte.
Das zulässige Gesamtgewicht ist auf bis zu 5,5 Tonnen gestiegen, das maximale Ladevolumen beträgt 17 Kubikmeter. Beladbare Radkästen und ausgebaute Laderaumhöhen in Kombination mit dem Frontantrieb vergrößern die Einsatzmöglichkeiten. Die Preislisten sind ellenlang und reichen von 23 788,10 Euro (brutto) für das kompakte Fahrgestell mit Einzelkabine und dem Basismotor bis zu 65 154,88 Euro (brutto) für den langen Kastenwagen mit dem stärksten Motor.
Drei Antriebsarten sind möglich
Erstmals werden drei Antriebsarten angeboten. Das Basismodell wird mit erstmals mit Frontantrieb geliefert, ermöglicht 50 Kilogramm mehr Nutzlast und bietet eine um acht Zentimeter niedrigere Ladekante – praktisch zu Be- und Entladen. Damit kommt Mercedes-Benz aber vor allem auch den Reisemobil-Anbietern entgegen. Dank des Vorderradantriebs kann nämlich erstmals auch ein sogenannter Triebkopf speziell für Wohnmobile angeboten werden.
Triebköpfe werden technisch fahrfertig, aber ohne Rahmen und Hinterachse ausgeliefert. Das heißt, die gesamte Antriebstechnik befindet sich vorn, und es können deutlich mehr Aufbau-Möglichkeiten für das Reisemobil geplant und ein besonders niedriges Alko-Chassis angebaut werden. Der Reisemobil-Profi Hymer war übrigens bei der Entwicklung des neuen Sprinter von Anfang an dabei und will ab 2019 Triebköpfe in vierstelliger Höhe abnehmen.
Spezieller Motor für Reisemobile
Ansonsten ist für den Sprinter Hinterradantrieb Serie. Zudem gibt es für spezielle Anforderungen eine Allrad-Variante. Als Motoren kommen 2,1-Liter-Turbodiesel-Vierzylinder mit einer Leistungsspanne von 84 kW/114 PS bis 120 kW/163 PS zum Einsatz. Die exklusiv für die Reisemobilproduktion entwickelte Version dieses Motors leistet 130 kW/177 PS. Stärkstes Triebwerk ist ein 3,0-Liter-Turbodiesel-Sechszylinder mit 140 kW/190 PS, der vornehmlich für die Shuttle-Sprinter mit Bus-Bestuhlung bestimmt und mit einem automatischen Siebenstufen-Getriebe kombiniert ist. Ansonsten ist das manuelle Sechsgang-Getriebe Serie – gegen Aufpreis gibt es für die Hecktriebler die Siebenstufen-Automatik und für die Fronttriebler eine neunstufige Automatik.