Washington, USA; Berlin, Deutschland (Weltexpress). Dass das Abkommen mit dem Iran eines der schlimmsten Deals der Vereinigten Staaten von Amerika (USA) war, das mein US-Präsident Donald Trump nicht, wenn er sagt: „The Iran Deal was one of the worst and most one-sided transactions the United States has ever entered into“, sondern Krieg.
Das Weiße Haus sieht in Bezug auf den Iran offensichtlich Rot. Washington sieht rote Linien überschritten. Aus dem Weißen Haus schleuderte am gestrigen Dienstag eine Welle von Vorwürfen Richtung Teheran. Amerika wolle „keine Geisel einer nuklearen Erpressung sein“ sein, fabulierte Trump. Doch wer erpresst und bedrängt in Wirklichkeit wen?
Dutzende Stellungen haben die Militärs der USA in den Jahren nach dem Fall des Eisernen Vorhangs um den Iran errichtet wie Forts im Feindesland. Die GI`s, also die einfachen Soldaten der US-Streitkräfte, werden täglich auf Krieg gedrillt. Die meisten US-Soldaten stehen sowieso seit Jahrzehnten außerhalb ihres Staatsgebietes unter Waffen. Auch die Bundesrepublik Deutschland (BRD) wird von den USA nach wie vor seit 1945 besetzt. Daher fällt es Washington leicht, von Vasallen wie der BRD zu fordern, die Zusammenarbeit mit dem Iran in 90 bis 180 Tage zu stoppen.
Der neue US-Botschafter in Deutschland, Richard Grenell, forderte umgehend den Rückzug der deutschen Wirtschaft aus dem Iran. Deutsche Unternehmen, die im Iran Geschäfte machten, sollten diese „sofort runterfahren“, schrieb er auf Twitter. Grenells Wunsch wird Merkel Befehl sein.
Vermutlich werden Macron in Paris und Merkel in Berlin einknicken. Frankreich geht längst am Bettelstab und kriecht den USA hinterher, während Merkel sich nicht traut, für Deutschland die russische Karte zu ziehen.
Es wird Zeit, dass die Bourgeoisie der BRD der Regierung in Berlin vor Augen führt, dass das Kapital der BRD Produkte sowohl in den geopolitischen Raum der Russen als auch in den der Chinesen verkauft. Es wird Zeit, die Forts der Yankees, die Barracks der USA in der BRD dichtzumachten, die GI`s von mir aus mit Marschmusik und Fahnenschwenken nach Hause zu schicken und endlich aus der NATO auszutreten, um eine Achse von Paris über Berlin bis Moskau zu schaffen.
Doch wer von „Europas Stunde“ träumt, der lässt die Realitäten außer acht, der hat keinen Begriff von Geopolitik und hat keine Ahnung vom militärisch-industriellen Komplex der USA, von den Öl- und Petrodollar-Kriegen. Iran will wie es Libyen mit Staatschef Muammar al-Gaddafi wollte, aus dem Petrodollar aussteigen. Russland und China arbeiten schon lange daran. Die USA werden jedoch jeder Zeit bereit sein, den Petrodollar mit Krieg zu retten.
Zurück zum syrischen Schlachtfeld. In Syrien gingen sich Israel und Russland bislang aus dem Weg. Doch Israel greift verstärkt die andere Schutzmacht Syriens an: den Iran. Für Benjamin Netanjahu als Premierminister Israels ist und bleibt der schiitische Iran der Todfeind der Juden, während er mit dem sunnitisch-wahabbitischen Block Bündnisse hegt und pflegt. Netanjahu gibt sich bei allerlei bühnenreifen Auftritten „fest entschlossen, die iranische Aggression gegen uns zu stoppen, selbst wenn das einen Konflikt bedeuten sollte“. „Konflikt“ heißt Krieg und den will die Netanjahu-Regierung „besser jetzt als später“.
Aus dem Weißen Haus wird Netanjahu auch von Trumps Sicherheitsberater John Bolton sekundiert: „Um Irans Bombe aufzuuhalten, muss man Iran bombardieren.“ Nicht nur Israel, auch die USA sind auf Krieg gegen den Iran gebürstet.
Dabei wollen die USA und werden die USA vor allem mit wirtschaftlichen Sanktionen versuchen, eine Schwächung des Iran zu bewirken, um das Gegengewicht zu den sunnitisch-wahhabitischen Kopfabschneidern zu destabilisieren. Die sunnitisch-wahhabitischen Islamisten in Syrien werden vor allem vom königlich-adeligen Saudi-Arabien bestallt und befeuert. Mehr noch: Die Lehre Abdul Wahhabs wird weit über Saudi-Arabien hinaus verbreitet und gewinnt Tag für Tag mehr Anhänger im arabischen Raum, vor allem in Ägypten, in Algerien und im Sudan.
Doch nachdem Afghanistan, Irak und Libyen erledigt und aus geopolitischer Sicht unter Kontrolle sind, wird weiter gegen Iran und Syrien sowie Sudan vorgegangen. Allerdings ist befindet sich die Volksrepublik China auf dem afrikanischen Schachbrett und die Russische Föderation auf dem arabischen-persischen. Das macht die Sache gefährlich, zumal Moskau und Peking äußerst ernst genommen werden müssen, so erst, dass es für Paris und Berlin ernst werden könnte.